Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

11.05.12

Unterricht "Müllgloabl" Uganda/Österreich in Wien

In Uganda ist momentan Regenzeit, der Wasserbehälter ist auch bei Vollfüllung dicht, auch die Maßnahmen zur Entwässerung beim Waisenhaus funktionieren trotz meiner anfänglichen Bedenken bezüglich Filterstabilität (Einschlämmen Boden im Entwässerungsbereich). Das Solarmodul ist eher überdimensioniert und könnte mit einem Spannungswandler weitere Geräte betreiben, leider ist das Dach von Sarahs Haus nicht dicht und ich lege keinen Wert darauf, dass das Modul das Dach überlebt. Ich  kann mir nach diesen positiven Rückmeldungen eine Aufgabe in der österreichischen Baubranche gut vorstellen. Für meine Schulaktivitäten "MüllGlobal" habe ich einiges überarbeitet. Das Grundkonzept ist gleich geblieben, neue Bilder, einige Zahlen auf den letzten Stand gebracht und vor allem einige neue Rahmengeschichten zur Auflockerung. Auch ist es noch das selbe Müllmonsterleiberl das ich vor mittlerweile fast vier Jahren verwendet habe, in der Schule in Uganda, in Österreich in über 30 Gymnasien, wieder in Uganda beim Unterricht während des Flaschenbehälterbaus und hier beim Vorstudienlehrgang in Wien. Das gibt mir Mut und Motivation. Für father Josefs Einladung nach Wien habe ich die Formalitäten hoffentlich erfolgreich erledigt. Das ARA Voting der Kollegen für den "Abfallberaterpreis" war in einer Kategorie durchgeführte Projekte "Wasserbehälter aus Plastikflaschen" an erster Stelle, bei den Zukunftsprojekten an dritter Stelle. Ein Preis wäre neben dem Geldbetrag den ich teilweise nach Uganda weiter geben könnte eine Bestätigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben und eine Chance ein Netzwerk auszubauen, für eine wertvolle Arbeit in Österreich, vielleicht auch mit einer Verbindung zu Entwicklungsprojekten. Eine positiven Schub könnte ich jetzt dringend gebauchen und ich warte auf die schriftliche Einladung. Bezüglich meiner Arbeitsplatzsituation gibt es leider noch kein Licht am Ende des Tunnels und die Dynamik der erfolgreichen Projekte in Uganda ist weitgehend verschwunden. Schade, es gibt auch hier viel Sinnvolles zu tun.
Nachtrag 15.05.  keine Erfolgsmeldung bezüglich ARA Preis. Trotz erster Stelle beim Voting Flaschenbehälter, und dritter Stelle bei der "Abfallberatung in Busia" trotz Eigenfinanzierung und positive Synergieeffekte im Entwicklungsbereich oder vielleicht gerade deshalb, weil die Jury das weniger beurteilen kann. Ich habe sehr auf einen Lichtblick gehofft. Ich verstehe es nicht mehr. Im ersten Jahr war es angeblich das schlechte Voting, wo ich den Wasserbehälter als Zukunftsprojekt eingereicht habe. Diesmal ist es die Jury. Vielleicht ist es auch der ehrliche Blog, der nicht vertragen wird. Vielleicht eröffnet gerade das eine neue Chance in einem Umfeld wo Ehrlichkeit im positiven Sinne interpretiert wird.
Momentan sieht es so aus als würde es ein nächstes Mal nicht mehr geben, an der Schnittstelle Abfall und Entwicklung.Vielleicht beginnt etwas Neues und Besseres.

Sarahs Unterkunft hat durch die Starkregenereignisse mit Windböen einen langen Riss bekommen. Ich habe sie gebeten mir ein Photo zu schicken. Vielleicht kann man aus dem Rissbild ableiten ob es auch ein statisches Problem sein könnte, was bei einer "weichen" Lehmkonstruktion nicht unbedingt sein muss. Da MTN der Ugandische Telefonanbieter Facebookkomunikation offensichtlich doch nicht wie in der Werbung gratis anbietet, wird auch das ein Problem.

Es gibt ganz kleine Lichtblicke: Auf meinem Spendenkonto (für das Waisenhaus) sind (ohne Zuwendung Eltern und schon ausgegebenen 300€) weitere 10 € eingelangt. Damit steht der nach Uganda Spendenwert auf 50€. Leider schlägt sich die Projektpräsentation negativ zu Buche, da die Spenden geringer waren als die Ausgaben. Für die Überweisung nimmt die Bank Austria 14€ und die Barclays Bank 10 $. Ich muss warten bis mehr zusammen kommt, denn die Banken sind nicht jene die ich fördern kann und will.

Die englische Gruppe um J. Blaker hat die Füge gebucht. Ab 11 Juni wird für ein Monat u.a. das Waisenhaus Oasis unterstützt. Bezüglich meiner derzeitigen Arbeit gibt es Interventionen auf mehreren Ebenen. Vielleicht wird sich der Traum eine sinnvolle Arbeit machen zu dürfen doch noch erfüllen. Vielleicht wird sich doch noch ein Umfeld etablieren, das Engagement im Bereich der Armutsbekämpfung wenigstens als sinnvolle Freizeitbetätigung anerkennt und nicht versteckt als unberechenbares Perönlichkeitsmerkmal abtut. Vielleicht ist es nur eine Pechsträne die sich ins Gegenteil wandeln wird, durch Zufall, durch Intervention, durch Kommunikation der Verhältnisse, durch größerere gesellschaftliche Veränderungen die "Werte" aufbauen will und Arbeitskräfte benötigt die sich zu diesem Thema einbringen wollen und können.  Negativer zu denken wäre auch eine Strategie, weil sie Entteuschungen vermeiden kann. Wenn das negativ Gedachte von der Realität übertroffen wird, geht diese Strategie nach hinten los. Ich denke also nicht daran dass Sarah und ihrer Mutter sprichwörtlich das Dach auf den Kopf fallen kann. Ich denke auch nicht daran, dass man die Anfälle von Joyce durch Medikamente in den Griff bekommen könnte.


Ein Schlüssel zum Erfolg ist das einfädeln in den Alltag zu Hause, das Hier und Jetzt, auch wenn die Sonne nicht so scheint wie in Afrika. Bei beiden Schlüssel für meinen Motorroller ist die Einhängelasche gerissen. Beide Schlüssel habe ich innerhalb von drei Wochen verloren, weil sie nicht mehr mit dem Schlüsselbund verwendet werden können und automatisierte Abläufe bei denen man an etwas anderes denken kann, oder einfach gar nicht denken muss, nicht mehr funktionieren. Wegen der Elektronik kostet das angeblich 1300€. Welche Kosten diese vermeintliche Sicherheit vor Diebstahl hervorrufen kann, wenn man zerstreut wegen anderen Unsicherheiten ist. Dafür muss eine Person in Uganda im Schnitt 2,5 Jahre arbeiten. Dafür muss ich lange arbeiten oder Arbeitslosengeld beziehen.

Die Verhältnismäßigkeit ist nicht gegeben, aber man darf nicht zu viel daran denken, nicht alles vergleichen, sonst vergisst man auch noch das Fahrrad abzusperren, oder das Umweltticket zu entwerten. Das Fahrrad ist umweltfreundlicher, die Jahreskarte ist in Wien billiger geworden. Das sind Lichtblicke. Sind alle potentiellen Vorstellungsgespräche ohne MIV erreichbar und werde ich mich ein Jahr lang darum bemühen in diesem Land dem "gebraucht werden" unter teils erniedrigen Bedingungen nach zu laufen?

Es sind weitere 20 € Spenden von WienKanal Kollegen eigelangt, vielleicht interessiert sich die Zeitschrift Umweltschutz für einen Artikel, vielleicht klappt das mit der Einladung von Father Josef und vielleicht ist Sahrahs momentanes Fieber, ich habe noch nicht darüber berichtet,  doch kein stärkerer Malariaanfall. Eine Person hat ganz direkt gesagt und ehrlich gemeint "super was ich da gemacht habe, in Uganda". Es gibt doch mehr als peinliches scheinberührtes wenn man doch darüber spricht was einem im Kopf herumgeht. Ich mache noch einen Präsentationstermin, eventuell werde ich diesen verschieben und auf father Josefs Besuch abstimmen, wenn das klappt. Es gäbe noch viel nachzubearbeiten (Solarmodulempfehlungen, Anwendungsmöglichkeiten verfügbarer Technologien und Umsetzungsprobleme, bautechnische Aspekte von Sickergraben und Wasserbehälter, Umsetzung der Ideen bei Yes, Tipps für Graswurzelprojekte). Mit Unterstützung wäre das leichter. Im Blog ist meine Kontonummer ausgewiesen, es gibt eine Kommentarfunktion und auch meine mailadresse ist leicht zu finden.

Bezüglich Problembewältigung im Inland bin ich momentan kein guter Ansprechpartner, wie man ein kleines Projekt mit den Menschen in Afrika abwickelt ist eine Frage die ich gerne beantworte.

wird noch ergänzt und überarbeitet