Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

27.01.13

Container und Förderansuchen


Halsketten aus Papier
Ich wollte dieses Wochenende etwas über die Schulbaustelle in Dabany Busia nachtragen. Es wird sich kaum ausgehen. Ich habe einen Aushang vorbereitet für Sarahs Verkaufscontainer. Ketten und Kekse von Oasis sollen mit angeboten werden. Den Kaufpreis soll 1:1 Oasis erhalten. Große Einnahmen erwarte ich mir für das Waisenhaus nicht, aber auch eine Summe von kleinen Maßnahmen wie diese können etwas bewegen und man weiß nicht wie sich ein kleiner Anfang weiterentwickelt.
 
 
Die meiste Zeit hat der Förderantrag für die Küche und den Stromanschluss gekostet den wir bei der deutschen Botschaft einbringen möchten. Es ist eingetreten was ich vorausgeahnt habe und was die Dame von der EZA Seite bei dem Gespräch wegen Sarahs Visa so nicht gelten lassen wollte. (Es war bei diesem Gespräch mit mir Josef, Sarah und Robert auch eine Dame von der EZA Seite dabei). "Das sind nur läppische zwei Seiten auszufüllen", war die Botschaft der EZA Botschaftsvertreterin, die so nicht stimmt, da zahlreiche Anlagen gefordert sind u.a. eine Kostenschätzung von 2 unabhängigen Stellen. Wir können uns auch nicht an die Dame wenden da sie uns nicht Ihren Kontakt sondern einen allgemeinen Botschaftskontakt hinterlassen hat. Ich habe nicht einmal ihren Namen und bin leider erst nachher dahinter gekommen. Es erinnert mich an die Visitenkartengeschichte beim Vertreter von einer anderen großen Organisation. Darüber habe ich schon geschrieben.

 

zukünftiger Küchenbereich Oasis
Burschen
Ich bin derzeit in Österreich im Baumanagement tätig. Da sind komplexe Strukturen notwendig. In Afrika bei Graswurzelprojekten sehe ich das etwas anders. Die teils informellen Netzwerke bei der Materialbesorgung und bei der Arbeitsleistung haben ohne formelle unabhängige Kostenschätzungen von mehreren Stellen gute Ergebnisse erzielt. Die Kosten waren wegen der Selbstfinanzierung nicht zuletzt aus Eigeninteresse gering. Ein gutes Essen für alle Helfer zum Abschluss zu Organisieren kann mir wohl nicht angelastet werden. Bei bezahlten EZA Projekten ist viel mehr Geld im Spiel, da die Arbeitskosten bezahlt werden müssen. Das wird ein mögliches Problem. Der Abgabetermin ist Ende Jänner. Ich fürchte, dass Sarah und Robert mit dieser Sache sehr gefordert sind. Sarah möchte außerdem am Dienstag mit dem Verkauf im Container beginnen.

 

Mit einer Visaerteilung für Sarah wäre vieles einfacher gewesen. Der Flug wäre laut Aussage der EZA Dame bei der deutschen Botschaft zu teuer gewesen. Die 800 € für Ihren Flug sind teuer. Es wird aber übersehen, dass es mein Geld ist (zu 100% da eine steuerliche Absetzbarkeit nicht mehr möglich sein wird) und dass vom Staat bezahlte Projekte viel teurer sind und dass mein Flug auf Grund der Vorweihnachtszeit um die Hälfte teurer war. Warum, das ist die nächste Frage soll Sarah nicht die Chance bekommen sich weiter zu Bilden. Das ist dringend nötig. Bei der Kostenaufstellung für den Container habe ich Ihr so weit wie möglich in Uganda und nachher aus Österreich geholfen. Sie hätte sich Anregungen und Geschäftsideen für den Container holen können (mehr als Handys aufladen, Fruchtsaft pressen, echte Palatschinken statt Chapatis, etz.). Sie hätte, das wäre meine ursprüngliche wichtigere Idee gewesen, Wissen und Netzwerke ausbauen können um im EZA Bereich Fuß zu fassen. Ich bin damit wieder bei dem sehr ungerechten Punkt, dass nur gebildete Leute die (Staats)grenze überschreiten können. Das ist Diebstahl geistigen Eigentums der reichen Länder an den Armen. Die Ausbildung hat das arme Land bezahlt, die Früchte werden von den reichen Ländern geerntet. Die Akademikerquote unter den Einwanderern ist höher als im Österreichdurchschnitt, eine kaum bekannte Tatsache. Im Kontext mit den Geldströmen die insgesamt von den armen Ländern zu den reichen Ländern gehen ist das eine große Ungerechtigkeit. Man wird daran gehindert sein eigenes Geld zu verwenden um diese Ungerechtigkeit zu verringern.

 

Eine Förderung für die Küche wäre super, ich würde mich sehr darüber freuen, besonders wenn auch Sarah und Robert einen Beitrag dazu geleistet haben und damit an Selbstbewusstsein gewinnen für das Waisenhaus einzutreten. Es ist aber ein Geld das für andere Projekte fehlt. Als ersten Schritt wünsche ich mir eigentlich nur, dass man nicht behindert wird und dass man mit Respekt behandelt wird. Ich will mich nicht immer verteidigen müssen. Warum, das ist die letzte Frage muss man überhaupt immer gegen Widerstände kämpfen und Ungerechtigkeiten aufzeigen. Ich würde viel lieber über erfreuliches über Kooperation schreiben, über das schreiben was eigentlich Ziel der Entwicklungszusammenarbeit sein sollte. Der Begriff Entwicklungshilfe war Lüge, da Aufgrund globaler Rahmenbedingungen wie schon erwähnt, die in Geldströmen gemessene Hilfe von Süd nach Nord geht und nicht umgekehrt. Der Begriff Zusammenarbeit ist auch eine Lüge. Warum? Weil man Leute die helfen oder wie immer zusammenarbeiten wollen nicht nur nicht mitnimmt, sondern ihnen Steine in den Weg legt. Es gibt auch andere Begründungsmuster die zu dem selben Ergebnis kommen die u.a. bei der Studienrichtung "Internationale Entwicklung" vorgetragen werden. Die Studienrichtung ist jetzt von Kürzungen betroffen. Um alles nicht ganz so negativ ausklingen zu lassen. Mein früheres Berufsumfeld hat es zugelassen entsprechende Vorlesungen zu besuchen und Prüfungen zu machen. Das war ohne Studiengebühr möglich. Ich habe dort vieles gelernt, was mir zwar wenig nützt, wenn ich vor dem Waisenhaus oder vor der Schulbaustelle stehe; der Blick über den Tellerrand ist aber möglich, was sich auch im Blog niederschlägt.

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