Halsketten aus Papier |
Ich wollte dieses Wochenende etwas über die Schulbaustelle
in Dabany Busia nachtragen. Es wird sich kaum ausgehen. Ich habe einen Aushang
vorbereitet für Sarahs Verkaufscontainer. Ketten und Kekse von Oasis sollen mit angeboten
werden. Den Kaufpreis soll 1:1 Oasis erhalten. Große Einnahmen erwarte ich mir für
das Waisenhaus nicht, aber auch eine Summe von kleinen Maßnahmen wie diese können
etwas bewegen und man weiß nicht wie sich ein kleiner Anfang weiterentwickelt.
Die
meiste Zeit hat der Förderantrag für die Küche und den Stromanschluss gekostet
den wir bei der deutschen Botschaft einbringen möchten. Es ist eingetreten
was ich vorausgeahnt habe und was die Dame von der EZA Seite bei dem Gespräch wegen
Sarahs Visa so nicht gelten lassen wollte. (Es war bei diesem Gespräch mit mir
Josef, Sarah und Robert auch eine Dame von der EZA Seite dabei). "Das sind
nur läppische zwei Seiten auszufüllen", war die Botschaft der EZA
Botschaftsvertreterin, die so nicht stimmt, da zahlreiche Anlagen gefordert
sind u.a. eine Kostenschätzung von 2 unabhängigen Stellen. Wir können uns auch
nicht an die Dame wenden da sie uns nicht Ihren Kontakt sondern einen
allgemeinen Botschaftskontakt hinterlassen hat. Ich habe nicht einmal ihren
Namen und bin leider erst nachher dahinter gekommen. Es erinnert mich an die
Visitenkartengeschichte beim Vertreter von einer anderen großen Organisation. Darüber habe ich schon
geschrieben.
zukünftiger Küchenbereich Oasis Burschen |
Mit einer Visaerteilung für Sarah wäre vieles einfacher
gewesen. Der Flug wäre laut Aussage der EZA Dame bei der deutschen Botschaft zu
teuer gewesen. Die 800 € für Ihren Flug sind teuer. Es wird aber übersehen,
dass es mein Geld ist (zu 100% da eine steuerliche Absetzbarkeit nicht mehr
möglich sein wird) und dass vom Staat bezahlte Projekte viel teurer sind und
dass mein Flug auf Grund der Vorweihnachtszeit um die Hälfte teurer war. Warum,
das ist die nächste Frage soll Sarah nicht die Chance bekommen sich weiter zu
Bilden. Das ist dringend nötig. Bei der Kostenaufstellung für den Container
habe ich Ihr so weit wie möglich in Uganda und nachher aus Österreich geholfen.
Sie hätte sich Anregungen und Geschäftsideen für den Container holen können
(mehr als Handys aufladen, Fruchtsaft pressen, echte Palatschinken statt
Chapatis, etz.). Sie hätte, das wäre meine ursprüngliche wichtigere Idee
gewesen, Wissen und Netzwerke ausbauen können um im EZA Bereich Fuß zu fassen.
Ich bin damit wieder bei dem sehr ungerechten Punkt, dass nur gebildete Leute
die (Staats)grenze überschreiten können. Das ist Diebstahl geistigen Eigentums der reichen Länder
an den Armen. Die Ausbildung hat das arme Land bezahlt, die Früchte werden von
den reichen Ländern geerntet. Die Akademikerquote unter den Einwanderern ist höher als im Österreichdurchschnitt, eine kaum bekannte Tatsache. Im Kontext mit den Geldströmen die insgesamt von
den armen Ländern zu den reichen Ländern gehen ist das eine große Ungerechtigkeit.
Man wird daran gehindert sein eigenes Geld zu verwenden um diese
Ungerechtigkeit zu verringern.
Eine Förderung für die Küche wäre super, ich würde mich sehr
darüber freuen, besonders wenn auch Sarah und Robert einen Beitrag dazu
geleistet haben und damit an Selbstbewusstsein gewinnen für das Waisenhaus
einzutreten. Es ist aber ein Geld das für andere Projekte fehlt. Als ersten
Schritt wünsche ich mir eigentlich nur, dass man nicht behindert wird und dass
man mit Respekt behandelt wird. Ich will mich nicht immer verteidigen müssen. Warum,
das ist die letzte Frage muss man überhaupt immer gegen Widerstände kämpfen und
Ungerechtigkeiten aufzeigen. Ich würde viel lieber über erfreuliches über Kooperation
schreiben, über das schreiben was eigentlich Ziel der
Entwicklungszusammenarbeit sein sollte. Der Begriff Entwicklungshilfe war Lüge,
da Aufgrund globaler Rahmenbedingungen wie schon erwähnt, die in Geldströmen gemessene
Hilfe von Süd nach Nord geht und nicht umgekehrt. Der Begriff Zusammenarbeit
ist auch eine Lüge. Warum? Weil man Leute die helfen oder wie immer zusammenarbeiten
wollen nicht nur nicht mitnimmt, sondern ihnen Steine in den Weg legt. Es gibt
auch andere Begründungsmuster die zu dem selben Ergebnis kommen die u.a. bei
der Studienrichtung "Internationale Entwicklung" vorgetragen werden.
Die Studienrichtung ist jetzt von Kürzungen betroffen. Um alles nicht ganz so
negativ ausklingen zu lassen. Mein früheres Berufsumfeld hat es zugelassen
entsprechende Vorlesungen zu besuchen und Prüfungen zu machen. Das war ohne
Studiengebühr möglich. Ich habe dort vieles gelernt, was mir zwar wenig nützt,
wenn ich vor dem Waisenhaus oder vor der Schulbaustelle stehe; der Blick über
den Tellerrand ist aber möglich, was sich auch im Blog niederschlägt.
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