Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
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die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

14.01.13

kritische Fragmente


 

wird noch überarbeitet

 

-- -- Der Besuch bei Sarahs Verwandten ca. 35 km von Kampala, das gemeinsame Kochen von traditionellen Gerichten und die Reise zu father Josefs neuer Kirchengemeinde in Butaka nahe Mbale stehen am Programm um anschließend gemeinsam mit ihm, 80km auf einer einspurigen Straße nach Busia zur Schulbaustelle zu wechseln. Auch ein Kurzbesuch bei der abfallwirtschaftlichen Organisation Yes geht sich aus.

 

-- -- Es wird um die Menschen gehen für die man das macht und von denen sehr viel zurückkommt. Ich möchte vor allem über die "kleinen" Menschen berichten, die mit sehr wenig materiellem ihren Alltag bestreiten. Vor ihnen ziehe ich meine orange Kappe, die ich meistens auf der Baustelle trage. Ich werde aber auch über die Probleme berichten, die sich ergeben wenn externe Unterstützung (und Anerkennung) ausbleibt und viel Energie an Nebenschauplätzen (u.a. Visaerteilung) verschwendet werden muss. Leider ist die Schnittstelle zu den "eigenen Leuten" und Institutionen mit wenigen Ausnahmen demotivierend bis behindernd.  Von bezahlten Akteuren in der Entwicklungszusammenarbeit wird nicht verstanden welch großer Unterschied es ist ob man für die Arbeit bezahlt wird oder ob man sein eigenes Geld und seinen Urlaub dafür verwenden muss. Man kann Widerstände von institutioneller Seite schwer verkraften, auch emotional.

 

-- -- Teile des Kerntextes sind in der nächtlichen Wartezeit in Dubai auf dem Flughafen entstanden; bei einem Flug der wegen institutioneller Diskriminierung so nicht geplant war, in einer Stadt an einem sinnlos (heißen) Platz, die durch begrenztes Erdöl sinnlos aufgeblasen ist, in der Größe sinnlos missverstanden wird, nicht im Sinne klein und bescheiden ist gut, unter einer sinnlos aufgedrehten Klimaanlage die mein Halsweh wieder aufleben lässt, sodass ich für einen Tee sinnlos Geld ausgeben muss.  Weltrekord in Dubai! Mit mehr als 800 steht er; polierte glänzende Männlichkeit in seiner Zweideutigkeit hoffentlich nicht unbedingt nötig als Gebäude eindeutig sinnlos, (auch wenn es von einer Frau gebaut worden wäre). Eine Lehmhütte hat mehr Ausstrahlung und das menschliches Maß lässt Verbesserungen zu, während eine Verbesserung im Sinne besser ist gleich mehr an Größenwahn nur mehr verschlechtern kann; in globalen Wachstumsgrenzen gedacht eine Verbesserung aller Lehmhütten blockiert. Die Grösse ist mehr als Kompensation, sie strahlt aus und verhindert Entwicklung. Die begrenzten Ressourcen und Gelder gehen dorthin wo ohnehin zu viel davon verwendet wird und fehlen an anderere Stelle. Ich habe versucht diesen Blickwinkel in meiner entwicklungspolitischen Bildungsarbeit zu kommunizieren und so öffentlich zu machen. Ich glaube, dass mir das ganz gut gelungen ist. Immerhin gibt es am Flughafen schnelles gratis zugängliches WLAN mit dem man diese Kritik öffentlich machen kann. Man muss nicht groß sein um Zusammenhänge systemische Fehler zu erkennen. Das gilt auch für meine Enttäuschungen im Kontakt mit sogenannter professioneller Institutionalität. Auch diese Stimmung wird bei den Texten durchschlagen. Meine neue Arbeit, in der ich besser werden möchte, wird aus Zeitgründen keine Endversion des Textes zulassen. Es handelt sich um eine Vorversion, die in den nächsten Wochen laufend ergänzt und überarbeitet wird.

 

-- -- Ich krame einige Münzen aus meiner Brieftasche und gebe diese dem älteren Mann, der um Geld bittet. Er solle auch den professionellen fragen, der bezahlt dafür bekommt, dafür Geld bekommt, dass weniger Leute die Hand aufhalten müssen. Der Professionelle steht hier für „bezahlte Arbeit“, eine Gleichsetzung die sich auf mehreren Ebenen als fragwürdig herausstellen soll. Die professionellen Finanzakteure verdienen viel und zerstören die Gesellschaft sehr. Sie erzeugen Armut, was in mir früher so etwas wie Wut erzeugt hat, die zunehmends von Resignation abgelöst wird, weil es bei etwas weiterem Blickwinkel zu vieles gibt, das Armut erzeugt und ungerechte Strukturen aufrechterhält. Das können nur engagierte Leute verändern, in gesellschaftskritischen NROs, in der Entwicklungsbranche, in Entscheidungspositionen und nicht zuletzt engagierte Einzelpersonen.

 

-- -- Der Bettler geht zum Professionellen „Go away“, ist die Antwort. Das Go ist sehr scharf ausgesprochen, wie gegen einen Hund der dem guten Essen zu nahe kommt. Das Go ist gegen einen Menschen gerichtet, einen Menschen der nichts hat und die Hand aufhält für ein paar Münzen. Man wundert sich als "unprofessioneller" weil unbezahlter, stellt nicht die richtigen Fragen an den Professionellen; nur nach dem Warum des so scharf ausgesprochenen„go“ traut man sich zu fragen. Man hätte den Professionellen weil bezahlten ganz naiv fragen müssen wohin er gehen soll.

 

-- -- Das ist eine Frage die ich mir immer gestellt habe:“ Wie kann man die Müllsammler mitnehmen, bei Umstrukturierungen in der Abfallwirtschaft, wie kann man Arbeitsplätze schaffen und wie kann man positive Synergieeffekte im umwelt -und sozialen Bereich nutzen? Es gäbe sehr viele Beschäftigungsmöglichkeiten in der Abfallbranche in Afrika. Es haben sich teils informelle Strukturen bis hin zum Recycling ausgebildet. Wie sieht der Übergang zu aus unserer Sicht professionelleren Strukturen aus? Wie weit soll man gehen. Vielleicht ist die Struktur der Müllentsorgung auf den landwirtschaftlichen Flächen, wie ich sie in älteren Eintragen beschrieben habe der richtige Ansatz. Ich würde mich gerne damit beschäftigen. Man hätte sich etwas überlegen können um Menschen besser einzubeziehen, Menschen die Hände nach unten strecken um aus Wertlosem Wertvolles machen zu können. Man hätte sich etwas überlegen können für Menschen die Hände nach oben strecken um ungerechter Verteilung mit falschen Belohnungssystemen entgegenzuwirken und schlichter um nicht zu verhungern. Man hätte sich etwas überlegen können um dann zu sagen. „Ich kann dir etwas Nachhaltigeres bieten als ein paar Münzen; Im Umwelt und Hygienebereich. Du bist dann wichtig für die Allgemeinheit und bekommst dafür Geld.

 

-- -- Go away; die falschen Worte mit der falschen Betonung! „Go there“ hätte es heißen müssen, nicht ein alternativloses go away. Die Betonung sollte beim „there“ verweilen, das go ist unwichtig, das Wohin als Zukunftsperspektive ist das einzige menschenwürdige Ziel in diesem Kontext. Ein „no go“ ein verzeihbarer Ausrutscher, oder eine teils bewusste Selektion nach anderen Kriterien im Entwicklungsgeschäft. Das übergeordnete Ziel beziehungsweise die Einstellung die dahinter steht ist nicht entscheidend, wird als heuchlerisch empfunden, oder in einer freundlicheren Interpretation, kann nicht überprüft werden. -- Ich bin wirklich an den Menschen interessiert, für die ich das mache. Das kann doch jeder sagen! --

Man sagt auch wiederholt zu mir "go away", nicht mit diesen Worten, nicht jene für die man das macht! Das tut sehr weh, hat man doch über ein Jahrzehnt für einen Anschluss oder zumindest für eine gewisse Anerkennung gearbeitet.

 

-- -- Es ist nicht alles schwarz oder weiß, nicht gut oder schlecht es gibt überall Graustufen.

Immerhin der Professionelle hat ebenso wie ich viele Dokumente zu verfügbaren Technologien für die Menschen gesammelt und weiß über Trockenklos und Kompostklos besser Bescheid als ich. Ich werde etwas später versuchen darüber konkreter und mit einem Hauch Selbstkritik zu schreiben. Wahrscheinlich habe ich aus Hilfsbereitschaft ((harmlose) Nachfrage bei ADA bezüglich eines Proposelvorabzuges für ein Rahmenprogramm von der großen Organisation, den ich von Yes bekommen habe) eine unausgesprochene Regel verletzt. Bei einem Entsprechenden Rahmenprogramm geht es nicht um meine 3000€ die ich ohne Eigenkosten ausgeben kann sondern um eine Zahl die um 2 Zehnerpotenzen höher liegt. In diesem Kontext ist es für mich erstaunlich, dass ich von einer bezahlten Akteurin nach den Flugkosten für Sarah die ich ohnehin selber bezahlt hätte, gefragt werde. Aber dazu später. Vielleicht ist auch meine Wissbegierde welche genauen Aufgaben man in dem bezahlten Bereich hat und welche Strukturen dahinter stehen als Kritik oder Unkenntnis verstanden worden. Vielleicht war es mein Blog den der professionelle Kollege aber angeblich nicht gelesen hat, der diesem Kontakt einen so negativen Anstrich gab. Vielleicht hätte man durch den Blog verstanden um was es mir eigentlich geht und es wäre besser geworden. Man sollte das persönliche , das "Ich und der Andere" nicht ausbreiten. Es soll nicht um Personen gehen nicht um besser oder schlechter. Es sollte nur dann Thema sein wenn daraus allgemeingültiges ableitbar ist, wenn man daraus etwas lernen kann. Aus den offiziellen Hompages von großen Zusammenarbeitsorganisationen, auch aus deren Proposels (Förderansuchen) habe ich wenig lernen können. Es ist eine eigene Sprache, die viele Floskeln enthält eine große Maske, die von einem Lehrgerüst gehalten wird, dessen wahre Funktion nie klar wird, da die Maske den Blick verstellt, für mich auch den Blick verstellt auf das wahre Gesicht hinter dieser Maske. Im Hintergrund wird Transparenz und werden überprüfbare Strukturen geschaffen. Das ist notwendig. Das ist die Ambivalenz. Die ähnlich wie mein Blog geschriebenen Texte von "Ingenieure ohne Grenzen" haben mich mehr verstehen lassen, nicht nur im technischen Bereich. Ich möchte mit meinem Blog diesen Weg beschreiten. Eine Kombination dieser Zugänge wäre ideal. Dazu muss man aber auch von "oben" kooperieren.

 

-- -- Die bezahlte Entwicklungszusammenarbeit ist in vielen Bereichen ein abgeschottetes System. Nach außen werden die Ziele für die die große Organisation steht u.a. Kooperation, Miteinander, Partizipation nicht gelebt. Man schottet sich ab und nistet sich ein in einer Konkurrenzposition um die schmäler werdenden Geldtöpfe. Freiwillige Hilfsangebote von meiner Seite werden als Störung empfunden. Man freut sich nicht, dass jemand aus dem selben Land mit guter Ausbildung die selben Ziele verfolgt, vielleicht mit etwas anderen Mitteln, da die monetären und zeitlichen Ressourcen geringer sind, man schottet ab. Man zieht nicht an einem Strang. Man wird in eine Ecke gedrängt. Ich denke nicht daran dort stehen zu bleiben und werde mich diesmal mit klareren Worten als das letzte Mal dagegen wehren.

 

-- -- Zu etwas Konkretes und Erfreulicherem in einer Rückblende.

Robert vom Waisenhaus Oasis hat mir angeboten für mich und Sarah das nächste Mal einen Platz zu Übernachten im Waisenhaus zu schaffen, damit ich nicht so viel Geld im Waisenhaus ausgeben muss. Das wäre die "Bibliothek". Das Angebot hat mich wirklich gefreut. Man kann dann besser mit den Kindern "leben". Die Probleme und Chancen, die kleinen alltäglichen Sorgen und kleinen Freuden werden erfahrbar und dadurch transparent. Jeder der in der bezahlten Entwicklungszusammenarbeit tätig ist und übergeordnete Strukturen aufbauen soll, soll diese oder eine ähnliche Erfahrung gemacht haben müssen. Man nimmt aber etwas von dem ohnehin spärlichen Platz weg und man ist doch als "verweichlichter Europäer" einen gewissen Mindeststandard gewohnt. Damit ist nicht einmal die Infrastruktur Strom Wasser und Toilette gemeint. Ich bin teilweise ohne ausgekommen und werde in Busia Dabany einige Tage und Nächte ohne entsprechenden leicht zugänglichen Standards leben. Es geht mir um den Platz. Ich muss etwas ablegen können. Wenn der auch nicht vorhanden ist, dafür aber viele Ungeziefer ist für mich ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr gut arbeiten kann. Andererseits sind die bis zu 18€/Tag für ein Zimmer für mich und Sarah ein Geldbetrag, der im Waisenhaus schon wieder etwas verbessern könnte. Robert wird mich in Busia mehrmals anrufen. Es wird wieder eine Krise geben, da eine der freiwilligen Betreuerinnen medizinische Hilfe braucht und das nicht finanzierbar ist, wenn man nicht beim Essen für die Kinder Abstriche macht. "Vielleicht war es falsch ein etwas festlicheres Essen für den 25 und 26 Dezember zu finanzieren". Ein Waisenhaus braucht einfach externe monetäre Unterstützung. Langfristig muss man in diese Richtung arbeiten. Der entsprechende Anlauf bei meinem ersten Besuch mit Barclays Bank und empower a child hat sich aber als schwierig herausgestellt. Für Projektförderung brauche ich Zeit und ich muss Sarah "aufbauen", die entsprechende Kernaufgaben in diesem Zusammenhang selbständig durchführen kann. Ich bin in diesen drei Wochen nicht einmal dazu zu kommen um mit ihr ein Dokument auszufüllen, das sie mir dann digitalisiert über das Internetkaffee schicken soll. Auch eine Tabelle zu erstellen, welche Geldmittel für ihren Container noch vorhanden sind, was noch unbedingt gebraucht wird, was man eventuell kurzfristig weglassen könnte, wie eine grobe Eingaben / Ausgabenrechnung ausschaut, welches offizielle Papier man bezüglich wirtschaftlicher Relevanz des Geschäftes erhalten kann was wiederum für eine Visaerteilung notwendig wäre. Ich muss es wieder sagen. Warum diese sinnlosen Widerstände. Warum die Anerkennung nur von den Menschen für die man das macht? Es gibt auch Ausnahmen! Ein Beispiel sind wiener Kanalarbeiter, tendenziell rechts eingestellt, die spontan spenden und ihrem Respekt für die Aktivitäten Ausdruck verleihen. Eine Ebene Höher sieht es schon wieder trister aus. Hilfsangebote die zurückgezogen werden da sich meine Sache nicht medienwirksam verkaufen lässt, dafür angeordnete freiwillige Mitarbeit an einer Aktion einer größeren Organisation die von der Stadträtin unterstützt wird. Diese Stadträtin hat mir nach meiner vorletzte Rückkehr aus Afrika den Job weggenommen, da für Umweltbildung kein Geld mehr vorhanden ist. Das Geld ist u.a. auf den Finanzmärkten verspielt worden. Auch dagegen schreibe ich an. Man hat manchmal das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen.

 

Abenteuerliche Fahrt nach Busia über 80km einspuriger Straßen mit Josefs Geländewagen wird hier ergänzt. Eine kleine Unterstützung im "Garten" und was ein finanziertes Dreierstockbett und Saatgut für Mais an positiven Synergieeffekten bringen kann wird im nächsten Eintrag behandelt, auch wenn die Chronologie dadurch verloren geht..

 

-- -- Der Baufortschritt in Busia Dabany kann sich sehen lassen. Es wird noch bis Freitag weitergebaut. Im Bereich des kleineren Blockes mit zwei Klassenzimmern soll dann die Ringkonstruktion aus Stahlbeton (Ringanker) über den Fenstern fertig sein + die Ziegeln darüber teilweise bis zur endgültigen Höhe. Ventilatorziegeln (Hohlziegel, die eine Wärmeableitung ermöglichen) waren nicht in der ursprünglichen Kalkulation enthalten und wurden von mir noch extra finanziert. Die Mehrkosten betragen fast 50%. Die ursprüngliche Dynamik der ersten beiden workcamps konnte nicht wieder hergestellt werden. Neben zahlreichen ausländischen Freiwilligen waren auch die Eltern und die Kinder mit einbezogen, ein tolles Konzept, das die Akzeptanz der Schule wesentlich erhöht und das auch eine pädagogische Komponente beinhaltet. Wie auch bei meinem Wasserbehälter aus Plastikflaschen im Kayunga Distrikt!

 

-- -- Der Sonntag sollte mein einziger echter (im Sinne von konventionellem Urlaub) freier Tag sein. Am Vorabend stellt mir Oliver (nach ein paar guten Schlucken) die Frage ob wir bei der Messe nicht doch das Projekt vorstellen sollen. Wir werden vorgestellt sind aber ziemlich am Schluss dran. Sarah fordert die Leute auf Luganda auf mitzumachen. Das war nicht abgesprochen und sehr mutig von Ihr. Sie erzählt den Leuten, dass es um eine Schule für ihre Kinder geht. Am nächsten Tag sind tatsächlich mehr Leute auf der Baustelle, einer davon hat schon beim ersten Camp mitgeholfen. Der Stahlbetonring würde unseren Kriterien an die Betonoberfläche nicht entsprechen. An einer kurzen Stelle fehlt die Überdeckung völlig, teils sieht man die beigefügten Steine. Das kann man ausbessern meint der Spezialist Ouma. Ich glaube ihm. Er hat bis jetzt alles gut gemacht. father Josef hat das ganze wieder angezettelt, da er die Personen kennt. Mittlerweile könnte ich den Weiterbau schon alleine organisieren. Statt eines Leistungsverzeichnisses gibt es eine Einkaufsliste, die auf ein A5 Blatt passt. Plan gibt es keinen. Father Josef beginnt sich bewusst zurückzuziehen, da sich die Schule nicht in seiner Pfarre befindet.

 

-- -- Der Besuch bei Yes steht unter keinem guten Stern. Vorher im Internetkaffee. Eine Überweisung die notwendig ist, da sich die Kosten leider in allen Bereichen erhöht haben, sowohl für das Waisenhaus Oasis, bei der Schulbaustelle und auch für den Verkaufscontainer für Sharah. Für die Überweisung brauche ich meine österreichische Simkarte. Die Überweisung funktioniert nicht, da das Internet zu langsam ist. Während des Besuches bei Yes führe ich ein langes Gespräch u.a. wegen der Visaverweigerung im EZA Kontext mit der ADA in Kampala. Man bekommt von dieser Seite zumindest das Gefühl verstanden zu werden. Nach dem Gespräch stelle ich fest dass ich mit meinem österreichischen Sim telefoniert habe. Mein Handy hat 2 Sims und ich habe vergessen es umzuschalten. Das ist sehr viel sinnlos hinausgeworfenes Geld. Nachträglich wird sich herausstellen, dass es 144 Euro waren. Auch die 2 kaputten Kameras sind viel Geld. Ich sitze nach der negativen Erfahrung bei Yes beim Essen, sehe das mit der falschen Simeinstellung und es ist ein Punkt erreicht an dem ich nur mehr dasitze und den Sinn meiner Aktionen hinterfrage. Ich komme nicht mehr weiter. Der bezahlte professionelle hat nicht einmal angeboten sich die Schulbaustelle anzuschauen, oder vor Ort einmal etwas nachzufragen. Mir fällt ein dass ich dem Professionellen meine Visitenkarte gegeben habe. Er hat mir seine Mailadresse gegeben. Ich kann ihn kaum nach der Abfuhr fragen, ob er etwas machen kann. Er hat halbherzig gemeint, er würde sich die Baustelle eine Woche später anschauen und sich dann melden. Ich bin mir nicht sicher ob auf der Visitenkarte auch meine private Mailadresse steht und schaue in meiner Geldbörse nach. Die Visitenkarte ist noch da. Er hat auf meine Visitenkarte seine Mailadresse geschrieben und mir diese wieder zurückgegeben und ich habe es nicht gemerkt. Ich sitze da und bin 5 Minuten nicht ansprechbar.  Etwas ähnliche wird mir an meinem letzten Tag auf der deutschen Botschaft passieren, auch mit einer Vertreterin der Entwicklungszusammenarbeit.  Vielleicht gibt es auch einen Zusammenhang mit der Stellenausschreibung von Horizont 3000 die sich auf die Kirchengemeinde bezieht, die über der Pfarre steht für die ich in Dabany die Schule baue. Vielleicht ist das der Grund warum plötzlich weniger positive Dynamik vorhanden ist. Bei Yes waren die Aktivitäten von Horizont 3000 eindeutig eine Behinderung für mich. Statt froh zu sein, dass jemand mit viel Erfahrung freiwillig mithelfen will hat man Angst vor Konkurrenz. Vielleicht gibt es auch einen Zusammenhang mit der trotz gewonnener Vorausscheidung  beim ARA Abfallberater des Jahres nicht erhaltenen Preis für den Wasserbehälter aus Plastikflaschen. Das war mein bisher bestes Projekt, da pädagogisches (in Afrika und in Österreich), bautechnisches und abfallwirtschaftliches in einem Projekt vereint werden konnte. Das wird in dieser Form nur mehr möglich sein. Im bautechnischen Bereich werde ich auf Grund meines derzeitigen beruflichen Umfeldes mehr einbringen können. Das ist die gute Nachricht. Ich sitze mit diesen Gedanken noch lange in jenem kleinen Hotel in dem ich im Jänner während meiner Yes Woche gewohnt habe. Den Weg den ich gehe ist zu schwierig. Man droht auszubrennen. Ich brauche dringend Unterstützung statt Widerstand. Das würde den offiziellen Stellen kaum Geld kosten. Ich kann auch das Gejammere der Organisationen, wegen zu wenig Geld nicht mehr hören. Man kann mit sehr wenig Geld sehr viel machen wenn man Engagement unterstützt anstatt es zu behindern.

 

-- -- Damals habe ich diesen Job mit der Begründung „ich habe keine „echte“ Auslandserfahrung“ nicht bekommen. Ich habe mit 10 Jahren Tätigkeit in der Abfallberatung einem abfallwirtschaftlichen Projekt in Uganda „Wasserbehälter aus Plastikflaschen“ dem Schulprojekt in Busia, exakt dem Standort der Organisation ideale Voraussetzungen. Der Kollege hat bei dem selben Grundstudium überhaupt keine Auslandserfahrung und auch im abfallwirtschaftlichen Bereich kaum Erfahrung. Das macht so hilflos, da die Begründung "fehlende Auslandserfahrung" schlicht eine Lüge war. Ich bin nicht einmal zu einem Gespräch eingeladen worden. Es macht so hilflos da ich so lange auf so eine Chance hingearbeitet habe, die sich nur 2 mal im Leben ergibt. Beim ersten Mal bin ich auch abgewiesen worden, trotz ähnlich guter Voraussetzungen. Die Möglichkeit die EZA Projekte mit meiner Arbeit in Österreich zu verbinden hat sich am ersten Arbeitstag in Wien in Luft aufgelöst. Ich bin zu meinem Arbeitsgeber gegangen um zu fragen ob ich das bestehende Projekt „MüllGlobal“ ausbauen kann und habe erfahren, dass der Vertrag nicht verlängert wird. Vorher wurde kommuniziert es wird für niemanden schlechter. Das ist ein weiterer wesentlicher Baustein der Energie verbraucht, die für andres notwendiger wäre.

 

-- -- Es ist diesmal auch einiges intern schief gelaufen. Man sollte auch darüber schreiben. Die Dynamik mit Mithilfe der ganzen Kirchengemeinde funktioniert in dieser Intensität nicht mehr. Beide Kameras sind kaputt. Wahrscheinlich ein Schaden an einem Ladegerät das durch Überspannung verursacht wurde. Es werden Stoß - und Wasserdichte Kameras gebaut, laden kann man diese nur unter westlichen Rahmenbedingungen mit dem Originalladegerät. Auch Sarahs Handy, über das sie sich vor zwei Jahren sehr gefreut hat lädt nicht mehr richtig. Das Handy mit Tastatur, damit sie schneller Nachrichten schreiben kann, von Österreich mitgenommen, funktioniert auch nicht richtig. Genau das wäre die Anforderung gewesen, die ich an den Verkäufer gestellt habe "einfach schreiben ohne Dreierbelegung der Tasten" Der Verkäufer hat mich nicht darauf hingewiesen dass man die Chinesische Tastatur nicht umstellen kann. Einige Buchstaben lassen sich nur sehr kompliziert schreiben. Dabei hat er noch so scheinheilig gesagt, wenn das Handy nach Afrika geht lässt er mir 5€ nach. Das mit den Kameras ist auch deshalb schade, weil man damit auch den Kindern eine Freude machen kann, wenn sie Ihr Foto gleich sehen, oder noch besser einen Kurzfilm. Es sind aber ohnehin weniger Kinder, da gerade Ferien sind. Ich kann Sarah die Ladegeräte nicht dalassen, weil ich nicht riskieren will, dass sie ein Gerät kaputtmacht. Es wäre eine gute Geschäftsidee für Ihren Container. Auch das Laden von Akkus und Computern sollte möglich sein, auch wenn die Netzspannung ausgefallen ist. Inzwischen hat mir Sarah mitgeteilt, dass auch der Akku des neuen Handys nur einen Tag hält.



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