Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

23.12.12

zurück in Uganda

Die Vorlaufzeit ist kürzer. Es ist weniger geplant, auch in der Vorbereitungsphase. Das Gepäck ist mehr als das letzte Mal, fast 30kg. Es sind nicht nur Geschenke (Blöcke, Schreiber) über die man sich gefreut hat, über die sich die Kinder freuen werden, die vielleicht den Kindern Chancen geben werden, da sie dann in die Schule gehen können. Das Gepäck ist auch aus einem anderen Grund mehr. Mit den Solargeschichten, Solarlader Netbook, Kameras, Handys, eigene und jene zum weitergeben gibt es viele Netzteile, viele Kombistecker, viele Kabelverbindungen, viele unterschiedliche Spannungen. Lädt die Kamera jetzt auch mit diesem Netzteil, was macht das Solarakkupack mit einer alternativen Netzladespannung von 15V die eigentlich zu hoch ist. Ein gut organisiertes Universalnetzteil erspart da einiges an Gewicht. Dafür braucht man Zeit das alles durchzutesten. Wenn man die Zeit nicht hat landet viel mehr im Rucksack, als vielleicht notwendig. Die fehlende Organisation im Vorfeld bedeutet Gewicht und bedeutet Energie in anderen Bereichen. Das Wort Energie ist hier eindeutig doppeldeutig gemeint, im Umweltsinne und im organisatorischen nachher. Im engen Hotellzimmer wird gesucht werden, ein Tisch (den es vielleicht gar nicht gibt) das elektrische Teil, dann der Strom, dann vielleicht die Internetverbindung und dann die Telefonnummer für einen Kontakt und dann die Kurbellampe. Ein philosophisch angehauchter Physiker würde das als sinnlosen Kampf gegen den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre beschreiben. Eine große Hilfe war wie immer meine Mutter, die manchmal besser als ich weiß wo ich etwas hingelegt habe. Immerhin, eine wichtige selbstgebastelte Steckverbindung zum Netbookaufladen ist gefunden den zweiten Photoapparat auch ein kleines Schloss vorläufig nicht.  Was man finden muss und nicht verlieren darf ist die Ruhe. Eigentlich ist es nicht so wichtig wenn man etwas vergisst. Das Ganze sollte diesmal auch eine Urlaubskomponente haben. Erst beim schreiben fällt mir ein, dass die mitgenommene Badehose für Österreich schon wenig geeignet war, nicht wegen des engen Schnittes, aber ich will den Leser in diesem Punkt nicht mit zu vielen Details erfreuen und über diesem Punkt habe ich mich in einem älteren Blogeintrag schon ausgelassen. Mein pädagogisches Konzept schwimmen zu lehren ist noch immer nicht sehr ausgefeilt:“ make what others make and if too less air is left than walk a bit.

Heute waren ich und Sarah beim Waisenhaus Oasis und haben über mögliche Aktivitäten gesprochen. Das größte und einzige "echte" Bauprojekt wäre eine Küche bei den Burschen. Das würde den Rahmen wahrscheinlich sprengen und beinhaltet zusätzliche Hürden und Ambivalenzen. Feuerholz, Wasserrechnung, Vorzelt, Lichterweiterung Mädchen, bessere Befestigung im  Innenbereich eine Lizenz zum  Plätzchen verkaufen wären Optionen. Morgen werden wir die deutsche Botschaft besuchen. Es wird die Frage gestellt werden müssen warum  man EZA – Kleinprojekte und Engagent blockiert. Die Frage ist nach Berichten von Sarah drängender geworden. Wenn man die Armut bekämpfen will muss man Strukturen hinterfragen die die Unterschiede zwischen Arm und Reich vergrößern.

Heute ist der 24.12 also Weihnachtenicht  zumindest für Österreicher und Deutsche, für Uganda ist der 25.12 wichtiger. Vielleicht hängt das mit den kollonialen englischen Wurzel zusammen. Es gibt Plastikchristbäume in allen Größen zu kaufen. Das materielle Weihnachten mit Baum  und Licht ist auch in Kampala erkennbar, ohne danach lange suchen zu müssen, nicht überall nicht dominant wie  bei uns. Der Anteil des ausgegebenen Haushaltseinkommens für Feste (u.a. Hochzeiten) ist sicherlich höher als bei uns. Es gibt aber wichtigeres als Weihnachten und dieser Brauch mit dem  Baum benötigt Platz und Platz ist ein kostbares Gut.

Eigentlih gibt es für mich auch Wichtigeres zu erzählen Der Besuch bei der Botschaft war nicht möglich, da diese nicht oder praktisch nicht besetzt war. Man hat den Wecker dafür früh gestellt, dann zeitvernichtende Problemchen, die in Ihrer Summe ein "eh Wurscht, es geht auch anders und später und es gibt auch andere Ziele" bedürfen. Falsche Weckereinstellung, kein einheimisches Geld mehr vorhanden, keine Bank offen, schnell 5€ "schwarz" gewechselt, die erste offene Wechselstube schafft gerade einmal €150 und scahließlich fast niemand auf der Botschaft. Das hätten sie im Internet leicht auffindbar hinterlegen können, oder sie hätten mir auf meine Terminanfragen antworten können.

Beim Waisenhaus ist kein Stillstand eingetreten. Es werden Papierketten produziert und es gibt einen Plätzchenofen. Das Plätzchen verkaufen ist besser als betteln, eine offizielle Lizenz kostet aber Geld. Bei anderen Dingen ist Stillstand eingetreten. Eine Überbelegung mit 75 Kindern und Jugendlichen ist immer noch präsent. Das elektrisches Licht ist bei den Burschen nicht vorhanden, bei den Mädchen nur teilweise. Dass der einzige Fernseher bei den Mädchen funktioniert nicht mehr was laut Robert auch etwas Gutes hat, ist das doch ein Grund weniger für die Burschen bei den Mädchen herumzuhängen.

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