Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

10.12.12

schnell schwer verdaulich und verbesserungswürdig

Text wird noch überarbeitet und korrekturgelesen und vielleicht entschärft
Das Visa von Sarah ist abgelehnt, ohne echte Begründung. Ein Kreuzerl in der Ruprik "Rückreise nicht sichergestellt". Auf meine Argumentationen dass sie sich auch weiterhin freiwillig um noch ärmere kümmern will und schon alleine deswegen zurückkommt ist u.a. niemand eingegangen auf sachlichere Argumentationen nach dem Fremdenpolizeigesetzt auch nicht. Das ist ein Skandal! Es ist ein Skandal wie wir unseren Reichtum abschotten. Es ist ein Skandal, dass dieser Reichtum durch die Armut sichergestellt ist! Es ist ein Skandal wie man behandelt wird wenn man sich für etwas einsetzt! Ich habe beim letzten Eintrag viel darüber geschrieben und wünsche mir dass ich in Uganda auch die Zeit finde das prägnanter zu formulieren; so zu formulieren dass das Nahe Sichtbare Erlebbare im Waisenhaus in einem globalen Kontext Sinn ergibt. Das leicht verständliche emotional gefärbte soll kognitiv verankert werden. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Die Latte ist sehr hoch gelegt.

Noch einmal zum Visa. Ich kann innerhalb von 6 Wochen beim Verwaltungsgerichtshof gegen den Bescheid, in dem praktisch nichts drinnen steht außer ein Kreuz neben einem vorgefertigten Text, der auf meine Interventionen nicht eingeht, Berufung einlegen. Nur mit einem Rechtsanwalt der Geld kostet! Wenn ich es nicht mache und der Grund sich nicht ändert bekommt sie nie mehr in ihrem Leben ein Visa. Für den nächsten Antrag muss der Abweisungsgrund wegfallen. Sie muss also reich und weniger uneigennützig werden um Fragen nach Vermögen, Auto, bezahlte Arbeit in unserem Sinne beantworten zu können. Momentan hat sie das Problem dass sie Ihre 5 oder 6 Hühner in einem 10m² Raum unterbringen muss in dem Ihre kranke Mutter und manchmal ein Halbwaise auch noch schlafen. Sechs Hühner werden zu wenig sein 10 wahrscheinlich auch. Auch das  zurückkommen wegen Kindern , die noch weniger haben, ist uns zu wenig. Die Kinder haben im Dreierstockbett in dem sie zum Teil zu zweit schlafen eine Kiste mit Ihren wenigen Habseligkeiten. Mit dem was ich für Überweisungen an Bankspesen aufgegeben habe könnte ich viele neu Kisten kaufen. Mit jenem Geld (die Arbeitszeit und verlorener Mut nicht eingerechnet) das ich durch vergebliche Interventionen bezüglich Hilfeleistung und zuletzt wegen den Kosten der Visaprobleme ausgegeben habe, könnte ich ein Zimmer neu einrichten oder eine tolle Solaranlage montieren.

Wovor fürchtet sich der Staat eigentlich. Ich muss ohnehin den Rückflug oder Ihren Aufenthalt bezahlen auch wenn sie nicht zurückfliegen hätte wollen. Dazu habe ich mich ja verpflichtet. Der Rückflug wird sicher nicht die ODA Werte des österreichischen Staates belasten. Abschiebung wird nämlich als Entwicklungshilfe angerechnet. Diese wird ohnehin gekürzt um die Reichen oder Finanzstrukturen, die dahinter stehen zu retten. Aber ich und Sarah bekommen ja von diesem Topf trotz mehrerer Versuche ohnehin keine Unterstützung, bzw. jetzt Unterstützung im negativen Sinne.
Das ergibt alles keinen Sinn mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!


Ich werde mit einigen Kindern von Oasis die zuständige deutsche Botschaft besuchen. Ich bin es langsam leid, dass man sich für etwas einsetzt und dafür dauernd vor den Kopf gestoßen wird. Vielleicht sollte man nicht die Armut bekämpfen sondern die Strukturen die zu großen Reichtum erzeugen. Dieser Zusammenhang, dass Reichtum auf der einen Seite mit der Armut auf der anderen Seite zusammenhängt ist in den Köpfen vieler nicht präsent. In meinen Schulstundenblöcken "MüllGlobal" bin ich ausführlich darauf eingegangen. Leider kann ich auch das nicht mehr weiter führen.

Es gibt kleine Lichtblicke. Von Arbeitskollegen habe ich Hefte und Kullis bekommen. Wie schon mehrfach erwähnt können die Kinder zum Teil nicht in die Schule gehen weil sie keine Hefte haben. Das habe ich erzählt und nach meiner Einladung zu einem Geburtstagsessen (meinem 4xer) war das das Geschenk. Eine nette Geste! Mein Flug nach Uganda ist trotzdem im Vergleich zum letzten mal, wo ich sehr viel organisieren konnte, etwas übereilt. Es sind keine genaueren Planungen möglich und ich werde vieles kurzfristig organisieren müssen. Der umgekehrte Weg, Sarah in Österreich etwas fitter für Organisatorisches zu machen, wäre besser gewesen. Darüber hinaus ist der Flug sehr teuer.

Was auf jeden Fall zu tun ist die Reparatur des Wassebehälters bei Oasis, weiters backen sie Plätzchen um diese zu Verkaufen und der Ofen braucht eine Generalüberholung. Die landwirtschaftlichen Projekte würden noch immer einen Anstoss (koordination slow food) benötigen. Eine Solaranlage bei den Burschen die keinen Strom haben, ein Vorzelt bei den Mädchen, damit sie nicht im Dreierstockbett essen müssen wenn draußen alles unter Wasser ist sind weitere Optionen. Außerdem wird ohnehin dauernd für irgend etwas Geld benötigt. Joyce war oder ist im Krankenhaus. Sie haben aber kein Geld dafür und ich traue mich gar nicht mehr zu fragen! Vielleicht kann man auch lobbying machen (zum Besispiel bei der deutschen Botschaft). Weihnachten mit Kindern die nichts haben und die sich über jede Kleinigkeit feuen ist etwas schönes. Auf das freue ich mich!
Ich werde weiterhin sehr kritische Texte schreiben. Auf das freue ich mich auch schon.


Jetzt werde ich etwas über Sickergräben und Schächte lesen. Das bringt mir etwas für die neue Arbeit und auch etwas für Oasis, die das Entwässerungsproblem nach heftiger werdenden Starkregen (warum wohl) noch immer nicht ganz im Griff haben. Mit Filterregeln oder komplizierten Prüfverfahren, die ich hier in Österreich benötige, werde ich nichts anfangen können. Vielleicht kennt jemand einen einfachen Feldversuch mit dem ich die Durchlässigkeit bestimmen kann. Meine gesammelten Texte über verfügbare Technologien durchzuackern erlaubt meine Zeit momentan nicht. Diese Texte sind übrigens alle mit meinem Blog verlinkt. Es ist eine umfangreiche Sammlung die Beachtung verdient hätte (obwohl einige links nicht mehr funktionieren werden). Es gibt übrigens auch eine Komentarmöglichkeit, sollte jemandem etwas zu ideologischen Themen einfallen oder mindestens genauso wichtig techologisch eine Ahnung haben und es gibt oben eingeblendet mein Spendenkonto.
Ich werde jede Spende genau dokumentieren.

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