Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

21.02.12

Zurück beim Waisenhaus Oasis, Schulbücher Fotoaktion

Es regnet. Es regnet oft und stark. Das Wetter spielt dieses Jahr offensichtlich nicht die Rolle die den Auswirkungen des Klimawandels entsprechen würden, nämlich kürzere und dafür intensivere Regenzeiten. Die Regenzeit hätte noch Zeit gehabt. Von einem Trend in diese Richtung kann keine Rede sein, also Wetter und nicht Klima, aber es geht nicht um die Theorie sondern um die praktischen Auswirkungen des Wetters.

Beim Mädchenbereich angekommen wird geschöpft, immerhin außerhalb des Heimbereiches. Die Dränage funktioniert nicht gut, da der Sickerbereich unter einer Straße liegt und laut Robert wahrscheinlich verdichtet ist und nicht viel aufnehmen kann.  Die Durchlässigkeit des Bodens dürfte wirklich nicht sehr hoch sein. Da wird die Größe des Puffers neben der möglichst großen Kontaktfläche zum Boden ein wesentliches Kriterium. Vielleicht kann man mit zusätzlichen profisorischen Filterrohren die Kontaktflächen ähnlich wie bei einem Horizontalfilterbrunnen vergrößern. Leider habe ich von der Praxis wenig Ahnung und von der verfügbaren Praxis sehr wenig.

Bei den Burschen ist die Situation prekärer als bei den Mädchen. Einer der Jugendlichen der den Mädchen beim Holz Hacken ausgeholfen hat leitet uns zur Burschenunterkunft, die wir ohne Hilfe nicht wiedergefunden hätten. Man kann sich schlecht orientieren, da die Sichtbeziehungen überall blockiert sind, durch aufgehängte Wäsche  unter denen man durchkriechen muss. Die Wäsche wird noch länger hängen, denn sie wird immer wieder nass und Wäschetrockner gibt es nicht. Die Burschen, nicht nur die ältern, bei denen auch andere Motive eine Rolle spielen könnten, sind oft bei den Mädchen, da es dort Strom gibt und sie einen Fernseher geschenkt bekommen haben.

Ich frage Ihn warum er nicht in der Schule ist. "Er hat keine Schulbücher" verstehe ich falsch, wie sich später herausstellen wird. Ich frage Ihn wo man die fehlenden Bücher kaufen kann. Es liegt ein entsprechendes Geschäft am Weg. Ich wundere mich wo in einem so kleinen Verkaufskiosk Platz für Schulbücher sein sollten. Es ist ein einfacher Schreibblock gemeint der immerhin fast einen Euro kostet. Ich kaufe 2 davon um Robert fragen zu können, ob das wirklich der Grund für das zu Hause bleiben ist. Er hat sofort eine Liste bei der Hand welches Kind wie viele Blöcke braucht. Es sind oft mehr als 10. Sarah erklärt mir, dass pro Fach einen Block vorgeschrieben ist, sonst darf man nicht in die Schule gehen. Dann brauchen viele Schuhe. Ob es theoretisch möglich wäre ohne Schuhe in die Schule zu gehen habe ich vergessen zu fragen; ich glaube aber, dass auch das ein Kriterium ist.

Da die Wiener Gruppe (Flo) eine Brieffreundschaft aufbauen will und das mit der Patenkindervermittlung über eine schon oft angesprochene große NRO nicht anzulaufen scheint, fange ich an von jedem Kind ein Foto zu machen. Einerseits um Briefe mit Fotos für eine Patenschule direkt nach Österreich mitnehmen zu können, andererseits um zumindest irgend etwas ins Netz stellen zu können. In meinem Blog wird das nicht sehr viel bringen. Ich müsste das Spendenkonto außerdem besser positionieren oder / und auch das der Wiener Gruppe angeben was dann wieder für Verwirrung sorgen könnte da ich ja nicht nur bei Oasis etwas mache. Die Bilder alle gleichzeitig zu komprimieren und beim Power Point das Hochformat zu finden kostet Zeit, die auch deshalb kostbar ist, weil es wieder einmal nur Notstrom gibt, was WLAN zwar ermöglicht, die Steckdosen sind aber alle ohne Spannung. Das Notebooksolarladegerät ist leer, der Netbookaku auch beinahe und die FN Taste mit der ich auf Sparmodus umschalten kann, spricht wegen zu viel Baustellenstaub nicht mehr an und gehört gereinigt. Es ist jetzt 1.30 in Österreich und 3.30. in Uganda und es gibt eine Stromführende Steckdose im Gästeraum wo ich gerade sitze und den Text schreibe und alles Mögliche auflade. Ich wehre mich gerade da rausgeschmissen zu werden weil sie schließen wollen, weil um halb 5, so spät ist es mittlerweile, auch die letzten Betrunkenen ins Bett gegangen sind. Ich muss ins Zimmer oder mich bis 6.30 einsperren lassen. Wie fad wäre da ein richtiges Büro einer NRO; da versickert auch nicht das eigene Geld und man darf sich nicht um so viele Kleinigkeiten kümmern. Das mit dem Versickern ist beim Burschenbereich ein riesiges Problem und damit bin ich wieder beim Thema.

Ich komme beim Burschenbereich an.
Im Eingangsbereich eine große Lacke bis zu 15cm tief, die bis zum Gebäude reicht und die man durchwaten muss. Einige ins Wasser geworfene Ziegelsteine sind auch geflutet. Ich habe Angst mit dem Netbook im Rucksack auszurutschen und steige lieber ins Wasser. Der Wasserbehälter ist schon angekommen. Der verbleibende Platz neben dem Wasserspeicher ist gering. Die Retentionswirkung des Speichers bei Starkregen darf man nicht überschätzen, aber auch gut 15% weniger Wasser kann schon eine Entlastung für die Dränage bringen.

Heute soll es los gehen, möglichst bald in der Früh, weil ja die Kinder sonst nicht richtig rein oder raus können. Es soll ein großer Graben ausgehoben werden. Eine bessere aber teurere Lösung wäre die gleichzeitige Verlegung des Eingangsbereiches gewesen. Dann hätte man das Gebäude auch bei hoffentlich seltener nicht ausreichender Versickerung trockenen Fußes erreichen können und das Problem der Verdichtung wäre geringer gewesen, da man nicht so oft über den Sickerbereich gehen hätte müssen. Da für mich ein Teil des Hühnerfutters dazu gekommen ist, da auch ein Schulweiterbau in Busia dazu gekommen ist und auch in anderen Bereichen die Gelddränage gut funktioniert, möchte ich für mich finanziell eine Obergrenze halbwegs einhalten trotz möglicher Verbesserung des Vertragsverhältnisses bzw. Jobsituation, wenn ich zurück komme. Bezüglich Arbeit kann ich mich mehr einsetzen. Beim Fotoapparat kommt beim Objektiv ein Gummiband heraus, den alten habe ich an Robert verschenkt (der damit schon das Mädchen mit dem Neugeborenen erfolgreich abgelichtet hat, siehe Einträge vorher), meine Hauptspeicherkarte hat sich aufgelöst und ich kann jetzt nur mehr lesen, weil der Sperrschieber rausgefallen ist, vielleicht weiß da wer einen Trick, damit ich meine Dateien und Fotos nicht umstrukturieren muss. Sarah ist momentan nicht fit.

Ich habe das Gefühl etwas Sinnvolles zu machen. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Momentan würde ich mir einen echten Kaffee wünschen, den kriegt man nämlich nicht einmal in einer Touristenabsteige eines kaffeeproduzierenden Landes. Mir kommen aber auch andere Sachen verrückt vor. Mir sind diese Sachen schon immer verrückt vorgekommen und ich habe mich darüber aufgeregt. Jetzt ist es leichter, da die Dinge ein Gesicht und einen Namen haben (den ich mir leider meistens nicht merken kann). Es gibt übrigens guten echten Tee, der ohne Filter in die Tasse geschüttet wird. Wenn man ihn zu schnell trinkt schwitzt man, wenn man ihn zu langsam trinkt wird er zu stark und bitter weil man ihn ja nicht entfernen kann. Aber was sind das eigentlich für Probleme?!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen