Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

14.02.12

Besuch aus Busia und zweite Woche Wasserbehälterbau

Father Josef aus Daban Busia, der Standort meines letzten Camps vor mehr als drei Jahren hat sich bei Sarah gemeldet. Er ist nicht mehr direkt in Busia sondern macht in London eine Weiterbildung und übernimmt dann im Nachbardistrikt Tororo eine neue Aufgabe. Er hat uns in Kayunga besucht und wir haben unkompliziert eine Woche für den Weiterbau der Schule in Busia vereinbart. Diesmal muss ich nicht alles selber bezahlen, da auch ein Budget von der Kirche vorhanden ist. Ein Bautechniker ist für die Woche schon organisiert, das Material sollte da sein wenn wir ankommen. Die Schule ist ein Langzeitprojekt geworden da sich einige widrige Umstände ergeben haben. Die Fertigstellung wird, sollte kein Wunder geschehen  noch einige Jahre dauern. Der bisherige Baufortschritt kann sich aber sehen lassen und ist auch nur durch viele Kleininterventionen wie unserer entstanden.

Ich freue mich auf die Woche und hoffe dass sich das mit der schon oft erwähnten Organisation Yes in Busia, die im abfallwirtschaftlichen Bereich tätig ist kombinieren lässt. Da bewegt sich aber im Gegensatz zu den anderen Sachen wenig. Schade, da könnte auch ich bzw. meine Arbeit zu Hause davon profitieren und wie schon erwähnt war unter Anderem die ARA Österreich da Mitförderer eines engagierten TU Projektes und jetzt ist eine große österreichische EZA Organisation dran. Wer die Vorgeschichten zu meinen Projekten kennt, wird verstehen, dass ich eine Ausgrenzung als Freiwilliger der sich jahrelang mit dem Thema beschäftigt hat, kaum als fair empfinden kann.

Beim Bau des Wasserbehälters ist am Montag nach zögerlichem Start viel weitergegangen. Das Stahlgitter ist nicht sehr stabil aber gemeinsam mit den dahinterliegenden Flaschen wird es hoffentlich halten, auch ohne Drahtzugglied außen. Auch ein Zementzuschlagmittel für dichteren Zement wird in zu geringer Konzentration aber immerhin beigemengt. Meine Ängste bezüglich Undichtheit wären damit ohnehin kaum ausgeräumt, da das Zuschlagmittel Bewegungsrisse nicht verhindern kann. Eine etwas stärkere Verdunstung durch etwas höhere Durchlässigkeit hätte den Vorteil, dass das Wasser dadurch leicht gekühlt wird, und so als Trinkwasser besser angenommen werden würde.

Heute Montag war ein Tankwagen da und hat nicht nur unser Baustellenfass gefüllt sondern auch einen Teil des größeren Wasserbehälters. Es hat zwar länger nicht mehr geregnet, aber da sollte man sich dringend etwas überlegen dass der Behälter bei Regen besser gefüllt wird. Da die Zeit knapp wird, glaube ich nicht dass sich das beim Anschluss „unseres“ Behälters so nebenbei machen lässt. Man müsste bei Starkregen beobachten wie weit die verbogene Dachrinne noch funktioniert oder einen Kübel Wasser aufs Dach schütten.

Ich habe außerdem eine Stunde in einer siebten Klasse gehalten; unter dem Motto „Das Müllmonster zurück in Afrika“. Die Schüler sind darauf gedrillt im Chor ja oder nein zu sage. Der Stil ist allgemein autoritärer als bei uns. Es wird vor allem in den niedrigeren Klassen auch mangels an anderen Unterrichtsmethoden und Materalien viel nachgesprochen. Erst nach einer Weile und mit Hilfe des Lehrers und von Sarah hat sich das etwas aufgelockert. Über den Behälterbau bei dem die Kinder ja eingebunden sind, war eine Verbindung des Müllthemas mit dem etwas lebensnäheren Wasserthema möglich. Mein mitgenommener Wassersack mit Erklärungen wie man einfach zu einer UV Entkeimung kommt ist auf großes Interesse gestoßen. Das ist eine weitere Anwendung für Plastikflaschen. Beim Müll war mir das Vermeiden von z.B.: Plastiksäcken ein wichtiges Thema. Da es im Haushaltsbereich keine Müllsammlung gibt ist das aus mehreren Perspektiven die vernünftigste Option zur Verbrennung, die oft mit kleinen Feuern am Straßenrand stattfindet. Der verrottbare Plastiksack, den ich aus Österreich mitgenommen habe ist ein nettes Beispiel um andere Alternativen aufzuzeigen, gehört aber nicht zu den verfügbaren Technologien. Man müsste da wie gesagt beim Vermeiden ansetzen und da wiederum bei den Automatismen dass man auch bei den kleineren Ständen dauernd einen meist schwarzen Plastiksack dazu bekommt. Eine genaue Aufstellung der Stoffströme wie sie für Busia vorhanden ist, bzw. andere Unterlagen wie Befragungen sind mir leider nicht zugänglich. Aus Befragungen Daten abzuleiten halte ich in Afrika für noch schwieriger als bei uns, da ich eine starke Beeinflussung der Antwort von der wahrscheinlichen Erwartungshaltung des Fragestellers und durch Prestige und Rollenbilder vermute. (Heute möchte ich herausbekommen wer einen Stromanschluss und ein Handy hat.)

Da Sarahs Mutter eine Handygeldüberweisung nicht bekommen hat, steht der entsprechende Besuch jetzt weiter vorne auf meiner Liste. Die Arbeit am Grundstück von Sarahs Familie läuft erst mit Beginn der Regenzeit im März richtig an, einige Vorarbeiten wie Büsche entfernen (hoffentlich keine Erosionsschutzstreifen) sollten vorher erledigt werden. Da helfen bezahlte Arbeiter mit. Viel Geld lässt sich damit nicht verdienen.

Morgen möchte ich neben der Baustelle und natürlich dem Bloggen einen Solarworkshop machen. Ein Solarmodul mit dem man auch Handys laden kann möchte ich mit einem Handy und einer USB Taschenlampe verschenken. Das Modul hat keinen Akku ist also nur bei Geräten sinnvoll, die einen Akku eingebaut haben. Schwierig wird die Entscheidung wem ich das Paket gebe, da mehrere der Helfer bzw. Workshopteilnehmer keinen Strom haben. Wenn sich nichts ergibt muss ich es verlosen. Trotzdem ist das Workshopumfeld der Richtige Ansatz eine sinnvolle Anwendung zu ermöglichen, da man ja auch die Bedienung üben und die Grenzen der Technologie aufzeigen muss. Das Modul auf das ich meine größten Hoffnungen gesetzt habe lädt übrigens auch unter der Äquatorsonne nicht gut und ist nur als Pufferspeicher für Licht und Notebookzusatzbatterie verwendbar. Dafür gibt es in Uganda ab 7,5 Euro gut funktionierende helle Ledlichter mit Akku, die einen Stromausfall überbrücken können. Die in Kampala erhältlichen Lösungen mit Solarmodul und Bleibatterie und 12V + USB sind teuer und ob es ein vernünftiger Laderegler eingebaut ist, wird wahrscheinlich der Test bei Sarahs Mutter oder beim Grundstück zeigen. Bei beiden Standorten gibt es keinen Stromanschluss.

Das Internet funktioniert momentan sogar auf der Baustelle, vielleicht ist die Verbindung schnell genug um das entsprechende Bild zu posten. Heute habe ich für das Mittagessen ordentlich eingekauft damit etwas für die Workshopteilnehmer auf den Tisch  (wenn wir zum Essen einen hätten) kommt.

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