Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

03.02.12

Kontrast Dubay Natete Kampala, Projektvorbesprechungen

Nach Nachtflug ohne viel Schlaf über Dubai und Adis Abeba; Dubai von oben; eine nicht natürlich gewachsene Stadt in der Wüste, reißbrettähnliche Straßen, Kreisverkehre, Autobahnen, dazwischen Siedlungen und Wolkenkratzer; aufgeschüttete Inseln, die man immer auf Bildern sieht auf der anderen Fensterseite, aber trotzdem erahnbar welche Erdbewegungen da im Spiel waren, wie viel vergangenes Grün, wie viel  Biomasse die jetzt umgewandelt im Boden ruht und das Schmiermittel unserer Gesellschaft bildet und diese am Laufen hält. Auch wenn man das Geld hat einiges ökologisch zu bauen, auch wenn es öffentlichen Verkehr gibt, muss man sich die Frage stellen, ob das nicht der falsche Ort ist für dieses Vorhaben, bzw. ob es nicht überhaupt das falsche Vorhaben ist. Es gibt neben dem Erdöl noch einen anderen Rohstoff den man anzapfen kann, die billigen Arbeitskräfte. Eine bescheidene zukunftsfähige Vernunft, ein großer Zusammenhang der Sinn ergibt ist nicht zu erkennen, nicht aus der Luft nicht bei ökosozialen Studien und wohl auch nicht wenn man in einem 6 Sterne Hotel einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit sieht. Keine Angst, für diesen weitschweifigen Stil werde ich später weniger Zeit haben.
Flughäfen sind auf der ganzen Welt gleich, fast gleich, Adis Abeba lässt auch am Flughafen etwas von einem Afrikabild durchscheinen, das doch einen Teil der Wirklichkeit beschreibt. Ruhe + Bescheidenheit +eine Portion Chaos. Rinderherden gleich hinter dem Flughafenzaun, unbrauchbare Flugzeuge unmittelbar neben dem Rollfeld. Später werde ich ADIS Abeba anders beschreiben.
Am Flughafen werde ich abgeholt von Sarah und Steven; zuerst zur Bank Geld wechseln, der neue Handysimkauf  problemlos nebenbei erledigt; das mit dem Netebookmodem wird mehr Zeit brauchen; fahrt zum Packpackers und Absprachen mit Sarah und Steven über die nächsten Wochen.

Sarah: hat bei meinem letzten Camp mitgeholfen und hat bei der Volunteerorgnisation dann zum Teil die Campleitung übernommen, bevor die Organisation durch tragische Umstände nicht mehr weitergeführt warden konnte.
Steven: Leitet eine verwandte Organisatin, die aber höhere Ansprüche an das Wissen und an die Mittel der Volunteere stellt.
Ich falls noch nicht bekannt: Kulturtechniker und Abfallberater aus Leidenschaft, der erweiterte Herausforderungen sucht.
Steven erklärt mir seine Planungen für den Wasserbehälter. Es gibt 2 Exceltabellen, immerhin. Wie erwartet ist die Kosten und Mengenbilanz nicht ganz ausgegoren, auch die Verwendung des Stacheldrahts als Bewehrung ist nicht so wie ich es mir gedacht hätte. Mit den veranschlagten Sandmengen könnte man den Behälter mehrfach füllen. Vielleicht habe ich aber auch die LKW Anlieferung  falsch verstanden  und es war ein kleineres Transportmittel gemeint. Ich muss mich dann vor Ort entscheiden, ob ich die Kollegen werkeln lasse, wie sie sich das vorstellen, oder ob ich meine bautechnischen und statischen Bedenken ausgeräumt sehen will. Das Problem beim Bau eines Behälters aus Plastikflaschen ist, dass das keine erprobte Technologie ist und dass mein Hintergrundwissen + die Erfahrungen mit den WC Projekten bei BUVAD keine Garantien sind, dass es funktioniert.
Positiv ist, dass sehr viele Leute in die Aktion eingebunden sein werden. Für einen kleinen Behälter mag das übertrieben erscheinen, aber es soll als art Workshop abgehalten werden, bei dem Wissen weitergegeben wird. Es geht also nicht nur um den Behälter. Es sind darüber hinaus 2 angeblich erfahrene Bauarbeiter 2 Wochen eingebunden. Einer, der dafür nicht unterbezahlt ist, wäre mir lieber gewesen. Als Relation; nur 1,5 Milliarden Menschen auf der Erde würden weniger als den veranschlagten Tagessatz bekommen. Dazu käme zwar noch freie Kost und Logie. Das wäre dennoch in Relation zum ohnehin schmalen Abfallberatergehalt sehr wenig. Bei der restlichen Arbeit ist die Freiwilligkeit weniger problematisch, da die Beteiligten ja vom Workshop bzw. vom Behälter profitieren sollen bzw. werden.
Sarah kann mitarbeiten, um Kost und Logie + einem Geldbetrag der unabhängig von der Mithilfe versprochen ist. Dass ich ihre Familie nicht mitversorgen kann ist ausgesprochen.  Ich habe allerdings gerade erfahren, dass Ihre Mutter gar keinen Strom hat, was man mit einer kleinen Solarlösung beheben könnte; auch die Arbeit am Grundstück das die Familie bestellt, steht Anfang März an. Dort würde ich gerne etwas machen, wenn es sich zeitlich ausgeht.
Am Sonntag wechslen wir vom Kampala in den 80km entfernten Kayunga District. Ich habe mich entschlossen beim ersten Transfer  ein Taxi zu nehmen, da wir 4 Personen sind und alles andere irgendwie zu umständlich wäre. Die Hälfte des veranschlagten Geldes habe ich Steven gegeben. Die Materialkosten werden nach den wahren Kosten abgerechnet.
Ein Solarmodulworkshop und eventuell einen anderen Workshop aus meiner verfügbarer Technologie Sammlung sind angedacht. Es gibt auch in Uganda Solarlösungen zu kaufen, die teuer schwerer, etwas Leistungsfähiger als meine Versuche sind, die aber hauptsächlich auf 12V Basis funktionieren. Es gibt Lösungen für Licht und mit eigenen Steckern  ähnlich wie jene fürs Auto für das Handy. Ob ein Laderegler eingebaut ist werde ich nicht so schnell herausfinden. Wenn ja wäre der Preis zwar gerechtfertigt, für ärmere aber ein ziemlicher Kostenfaktor. Es sollte um 30 Euro eine Licht + Handyladefunktion + auswechselbare Akkus möglich sein. Die billigsten Geräte in Uganda sind 3* so teuer.
Nachträgliche Ergänzung: Die teureren Geräte haben einen Solarregler, Kleinstlösungen für Licht mit eingebautem AKKU (beim Licht) und Handy habe ich in einem Geschäft in Kampala gefunden.
Einwurf 1: Es gibt gerade Strom, das Notebook ist aufgeladen, das WLAN funktioniert, die zusätzlichen Computerinternetarbeitsplätze funktionieren auch, mein teures Modem (30 Euro für 2GB die nach einem Monat verfallen) funktioniert auch plötzlich. Eine völlige Ausnahmesituation, die ich zum schreiben nutzen muss. (Mein Solarnotebooklader macht Probleme, wahrscheinlich, weil die Netzspannung punktuell zu hoch ist. Ich muss auch das Netzteil vom Netbook dauernd aus und ein stecken, da es sonst zu heiß wird.) Offensichtlich ist die Geschwindigkeit momentan hoch genug zum Skypen. Ein entsprechender Versuch war erfolgreich.
Waisenhaus Oasis
Eigentlich ist alles ungefähr so gelaufen, wie ich es erwartet habe und auch der nächste Tag hat dem entsprochen was ich aus den Berichten der Gruppen, die vorher beim Waisenhaus Oasis in Kampala Natete aktiv waren mitbekommen habe. Die Konfrontationen sind für mich heftig, eine gewisse Distanz ist notwendig und ich habe mich einmal wegdrehen müssen damit die Kinder meinen Gesichtsausdruck nicht sehen.
Robert holt mich vom Packpackers ab, gut 4 km staubige Straßen auf den Mopeds. Mein Lenker verfährt sich fast, ich kann Ihm aber sagen wo es hingeht, weil ich mir den Zielort auf google maps einzeichnen hab lassen, danke Flo. Robert ist sehr agil, er weiß mit der Situation umzugehen und erklärt alles bereitwillig; man hat den Eindruck die Koordination des Mangels sei genau das was er gelernt hat und tun möchte. Ich erkenne das Eingangstor von den Fotos. Der Mädchenteil ist der bessere Part mit Strom, einer neuen Küche und einer kleinen Bücherei, die wie aus einer andere Welt wirkt; ein netter kleiner Raum mit Tisch und einige Bücherregale. Die Kinder dürfen den Tisch aber zum Essen nicht nutzen und müssen in der Regel im Bett essen weil es sonst keinen Platz dafür gibt.
Die Kinder erhalten öfter Besuch, das merkt man an den Reaktionen. Es wird getrommelt für die Besucher, auch für mich. Man schwankt gefühlsmäßig zwischen nett und unangenehm berührt, was man sich nicht anmerken lassen muss, weil man die Kamera ganz traditionell über den Sucher bedienen kann. Hoffentlich wird das Verhalten der Kinder nicht instrumentalisiert um Gelder für die Kirche zu bekommen. Ich habe übrigens keine konkreten Anhaltspunkte, dass das so sein könnte, aber dazu später.
Die ersten 2 Mädchen, die ich sehe machen keinen guten Eindruck. Eine knapp 15 jährige hoch schwanger, wie sich später herausstellen wird ist das Kind längst überfällig und eine Geburt mit Kaiserschnitt ist zwar theoretisch auch ohne Geld möglich, aber erst dann wenn akute Lebensgefahr besteht, so meine Interpretation. dessen was mir Robert mitgeteilt hat Das Mädchen ist gerade vom Arzt heimgeschickt worden,  obwohl eine andere Variante besser gewesen wäre. Das andere Mädchen hat zahlreiche offene Wunden im Gesicht. Dann sieht man einige fröhliche Kindergesichter. Man kommt auf andere Gedanken. Ich sehe endlich die sanitäre Situation und einen Wasserbehälter der noch nicht angeschlossen ist. Die Abdeckung der Senkgrube für die Notdurft wegzuschieben ist nur ein Notfall wenn 2 Kinder gleichzeitig müssen und nicht die Standardvariante. da hat Flo in Wien übertrieben oder ich habe zu viel zu schnell gefragt.
Einwurf 2: Neben dem schreiben dieses Textes habe ich beim Hochladen der Fotos einen Fehler gemacht und es ist alles weg. Blödsinnige Pflichtgesichtsererkennung zwischengeschaltet aus dem man nicht mehr raus kommt bzw. den Button am Netbook nicht findet, mit dem man abspeichern kann. Wir haben jetzt schon verdächtig lange Strom und das wird wahrscheinlich nicht so bleiben.
Einwurf 3: Der Programmpunkt Busia Organisation Yes ist etwas ins Stocken geraten. Ich habe eine Post in Kampala für Yes aufgegeben. ich habe vorher versucht zu recherchieren, wie man da am besten etwas beitragen kann und mir auch Einreichungen durchgelesen, teilweise übersetzt, habe dann aber erkannt dass das nichts bringt,  ohne zusätzliche Recherchen. Die Arbeitsfelder bei Yes sind dem was ich in der Abfallberatung in Wien mache sehr nahe. Dass es da schon bezahlte Projekte von der TU (Förderer u.a. ARA und ISWA) gegeben hat und jetzt eine große österreichische  Organisation dran ist ist toll. Ich fühle mich als Freiwilliger momentan allerdings etwas an den Rand gestellt. Vielleicht ist das auch eine Fehleinschätzung. Es war ein Glücksfall, dass ich diese Organisation gefunden habe und hoffe dass ich etwas aufbauen kann.
Zurück zu Oasis! Dort steht einiges an, was in den nächsten Tagen Priorität haben muss.

Das mit den 4 Kindern in einem Stockbett aus meinen Vorrecherchen ist leider nicht schwarz gemalt wie beim Klo ganz im Gegenteil 4 Kinder in einem Bett sind schon die Luxusvariante. Es sind 3 Betten übereinander angeordnet und 2 Kinder müssen in der Regel in einer Etage schlafen. Die Küche ist neu. Es ist sogar ein Ofen drinnen, mit dem man etwas backen kann. Das Brennholz dazu ist aber teuer. Die von der Barclays Bank gestiftete Bücherei (kleiner schöner Raum) wirkt wie aus einer anderen Welt. Ich hoffe dass diese auch genutzt wird und nicht ein übernächster Entwicklungsschritt gewesen wäre.
Es gibt bei den Mädchen einen Wasseranschluss mit Wasserzähler. Das Wasser muss trotzdem vorher aufgekocht werden. Im Waschbereich stehen zahlreiche Kanister. Offensichtlich kommt das Waschwasser aus einer billigeren Quelle. Die Räume sind teils dunkel. Durch die an sich gute Giebeldachkonstruktion kann man bei Tag kein Licht mit einer eingebauten Plastikflasche oder mit einer lichtdurchlässige Abdeckung  einbringen. Robert hat so etwas wie ein kleines Büro. Computer gibt es keinen. Der Notebook von der österreichischen Gruppe ist kaputt. Ob die Engländer etwas gebracht haben weiß ich nicht genau. Auf Mails an Robert bekommt man eine kurze Antwort aus Internetkaffes.
Für das bei den Mädchen benötigte möchte ich eine eigene Liste schreiben. Wo ich mich am liebsten und besten einbringen könnte etwas später.
Noch kurz erwähnt soll sein, dass ich bei dem schwangeren Mädchen noch sehr nachgehakt habe, wie die genaue Situation ist. 100% kenne ich mich noch immer nicht aus. 100% wird man sich sowieso nie auskennen.
Das war dann trotzdem meine erste Spende, dass sich an dieser Situation etwas ändert. Ich bin kein Mediziner aber wenn man bei einer knapp 15 Jährigen, die vorher auf der Straße gelebt hat, im 10 Monat was machen muss sollte man es schnell machen. Sie hat mir übrigens Ihren Namen gesagt, aber ich habe den, wie bei solchen Sachen bei mir manchmal ein Problem, leider wieder vergessen. Es gibt zu viele Eindrücke an einem Tag. Aber der Name ist höchstens eine psycholgische Komponente und nicht wichtig. Es war auch Sarah, eine Ugandarin, die Armut kennt und die trotzdem Betroffen war, die mich dazu gebracht hat.  Sie kann in diesem Fall die Situation besser einschätzen.
Nächste Station Burschenbereich
Es sind nur wenige Kinder anwesend, die Kleinen und jene die nicht in die Schule gehen dürfen, weil es u.a. keine Schuluniformen mehr gibt, bzw. keine Sponsoren die das zahlen. Es gibt zwar Schulen die kein Schulgeld verlangen aber wenn Kinder keine sauberen Uniformen und kein Schreibmaterial und vor allem keine Hefte haben werden sie nach Hause geschickt. Ein Kinderpatenprogramm ist  über Empower a child im Anlaufen hoffe ich zumindest. Vielleicht bekommen, die Kinder dann doch noch eine Chance.
Ein großes Problem ist  eine hohe schwere Mauer die wackelt. Ich habe den entsprechenden Standsicherheitstest durch wackeln nicht voll ausgereizt, denn wenn diese wirklich umfällt wird man zwischen Grundstücksmauer und Hausmauer eingeklemmt.
Weiters gibt es ein Problem mit der Entwässerung des Grundstücks bei Starkregen . Das ist übrigens der Bereich in dem ich am liebsten etwas finanzieren würde, weil es eine Sache ist, die mir und dem „Technischen Büro für Kulturtechnik Schoderböck“ Sinn und Herausforderung gibt und weil, es geht nicht um mich, dadurch auch das Verhältnis zum Nachbarn besser werden würde, der momentan das zu viel an Wasser abbekommt. Es könnte also mit einer kleinen Maßnahme eine Mehrfachwirkung erzielt werden. Es geht mir übrigens überhaupt nicht darum mit Gewalt ein technisches Ding durchzudrücken wenn etwas anderes sinnvoller ist, aber ich möchte mich dort Einbringen wo ich Hintergrundwissen vorweisen kann. 

Technische Aspekte
Leider soll das Wasser in der derzeitigen Planungsvariante nur zur Straße abgeführt werden, wo die Entwässerung auch nicht ideal ist. Ich wäre für eine Sickermulde Rigolen Lösung um das Wasser dort zu belassen wo es anfällt. Angeblich ist aber eine Sickermulde sofort überlastet; Robert hat mir eine Variante bei den Mädchen gezeigt, die angeblich nicht funktioniert. Und ein Rigolensystem (filterstabiles gelochtes Rohr) ist offensichtlich nicht Baupraxis und ich habe auf die schnelle nichts gefunden ob da ein Kiesbett in Rohrlängsachse ausreicht oder ob ich zusätzlich ein Vlies brauche. Das müsste aber ohnehin ein Handwerker machen und ich könnte abgesehen vom Geld wenig beitragen. Bei einer reinen „Wasser weg Lösung“ blutet aber das Herz eines Kulturtechnikers. Inwiefern das Wasser von der daneben liegenden undichten Senkgrube beeinflusst wird muss ich auch noch recherchieren.
Hühnerstall
Die nächste Station ist der Hühnerstall, der von der Wiener Gruppe gebaut wurde. Ein tolles Projekt, das zu machen! Die Blogs über die Bauphase und die Hompage war für mich ein Einstieg, mich mit dem Waisenhaus auseinander zu setzten. Auch wenn jetzt vieles negativ klingt und sich in die falsche Richtung entwickelt hat an diesen Aussagen ändert das nichts.
Zum Thema. Die Situation ist leider schlecht, sehr schlecht. Das Futter für die Tiere ist sehr teuer. Die Hühner legen angeblich seit 3 Monaten keine Eier mehr, weil sie zu wenig zum Fressen haben. Es sind auch schon viel weniger. Dass es keine echten Sitzstangen gibt und die Reinigung schwierig ist, kann als Nebenproblem erwähnt werden. Dass es psychologisch für das Waisenhaus wichtig ist, das weiter zu führen getrau ich mir auch als eher praktisch denkender Mensch nicht als Nebenproblem abzutun.

Einwurf:  Ich habe mit Robert eine Kostenerhebung gemacht, die ich dringend an die Wiener Gruppe weiter geben muss, aber zuerst einmal der Blog. Es gibt ohnehin nur wenige Dinge, die dann doch über Mails nachgefragt werden sollten. Dazu gehört welchen finanziellen Input es gegeben hat und wie diese verwaltet wurden.
Die Hühner verhungern. Wir haben daraufhin einen Sack voll Futter gekauft (siehe Fotodoku). Das reicht gerade für einen guten Tag. Es sind momentan noch ca. 300 Hühner übrig.
Die Hühner sehen nicht unterernährt aus. Robert zeig mir 2 tote Hühner. Viellicht ein Trick um an mehr Spenden für Futter zu kommen!? Robert nimmt ein Huhn das sich kaum mehr bewegt flößt dem Huhn Wasser ein, dann Nahrung dann wieder Wasser. Da ist nichts mehr zu machen. Das Tier ist krank. 5 Minuten später frißt das Tier wieder. Das Hungerszenario ist damit für mich realistisch. Bis die Hühner wieder Eier legen wäre eine lange Überbrückungsfinanzierung nötig. Das Verhältnis zwischen erzielbaren Eierpreisen und Futterkosten (ohne sonstigen Kosten) ist nach meiner Berechnung so, dass nur ein paar Prozent Gewinn bleiben. Obwohl die Betreuerin ohnehin gratis arbeitet, fallen gerade in der Jugendphase der Hühner zusätzliche Kosten an. Es geht sich also nicht aus. Warum über Marktmechanismen die Eierpreise nicht steigen kann ich nicht beurteilen. Vielleicht hat es auch etwas mit der Überproduktion in den reichen Ländern zu tun. Die Hühner sind Legehühner und in unterernährtem Zustand kaum als Fleischhühner verwertbar. Die Futterzusammensetzung habe ich nicht herausfinden können. Relativ wenig Körner und ein hoher Feinanteil. Wie man selber billiger mischen könnte, habe ich zwar ein wenig recherchiert, da gibt es Nährstofftabellen, das kann ich aber nicht so schnell umsetzen. Im Jänner ist angeblich Geld für Essen von Wien eingelangt, die zum Teil auch für den Garten, den ich noch nicht gesehen habe, verwendet wurde. Ich habe zwar nicht mehr nachgehakt, wie es um die Nahrungsmittelversorgung der Kinder steht, denke in diesem Punkt aber positiv.
Spätestens morgen Sa werden die Hühner wieder hungern.  Für morgen habe ich beim Packpackers ein Treffen von Robert und caretaker (Barklays Bank und Empower a child) vereinbart. Meine ursprüngliche Idee wäre es gewesen, eine Kofinanzierung für ein Kleinprojekt wie die Drainage, Stromversorgung, Vorzelt zustande zu bringen. Das ist aber nach Gesprächen mit Robert eher unrealistisch. Es wird wahrscheinlich eher um die Hühner und um die Einbindung von empower a child in ein Sponsoringprogramm gehen, die momentan nicht ideal ist. Ich werde da eher moderieren.
 In den letzten 2 Tagen ist mehr weiter gegangen als mit der Mailerei ein ganzes Monat vorher. Zu mir. Es geht mir gut. Sarah ist bei vielen alltäglichen Sachen eine große Hilfe. Ich such dauernd irgend etwas weil im Zimmer kein Kasten ist in dem man etwas sortieren könnte. Man hat das Moskitonetz endlich dicht gemacht und kommt dann drauf dass man z.B.: eine Taschenlampe vergessen hat, man kommt aus dem Klo das gegenüber liegt plötzlich nicht mehr raus weil die Tür klemmt und wird dauernd aufgeweckt weil sich andere auch einsperren.  Man will sich rasieren und es gibt keinen Spiegel. Ich bin in einer Packpackersabsteige. Die Leute feiern und sind guter Stimmung. Obwohl ich dafür keine Zeit habe steckt das in positivem Sinne an. Oft würde ich mir nur für ein paar Stunden mein Zimmer in Wien wünschen. Da muss ich den Netbookstecker zum Beispiel nicht dauern ein und ausstecken damit irgendwie geladen wird ohne zu überhitzen. Momentan erfinde ich gerade so etwas wie eine Wasserkühlung für den Netztrafo. Wenn das selbe mit dem Netbooklader geschieht wie beim Netbetrieb des Solarladers habe ich mehr Zeit für wichtigeres als Blogs zu schreiben. Man muss hier einiges locker sehen, was mir hin und wieder auch gelingt, auch weil man gewisse Ängste, Befürchtungen und Sorgen des österreichischen Alltags, in der gegebenen Situation neu bewertet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen