Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

06.03.12

Müllsammler


Am Montag geht es wieder zur Muellhalde, vorher der Versuch herauszufinden, welche Projektideen Yes hat um dem Muellproblem Herr zu werden. Es ist einfach die Probleme aufzuzeigen , die grundsaetzlichen Beduerfnisse aufzuzaehlen ist auch nicht so schwierig da diese sehr offensichtlich sind. Bei der Umsetzung kommt das Gespraech ins Stocken und ich erzaehle von meinen Ideen. Eigentlich habe ich mir vorgenommen mehr zuzuhoeren. Von Seiten Yes wird ein neues Thema eingebracht, naehmlich die geringe Anzahl an Wasserbehaeltern in Busia im Vergleich zu anderen Distrikten. Der abfallwirtschaftliche Themenbereich ist schon sehr umfangreich fuer die kurze zur Verfuegung stehende Zeit und das ist auch mein Spezialgebiet. Den Trend des immer mehr in immer kuerzerer Zeit werde ich nicht weiter durchhalten koennen, nicht zuletzt deshalb, weil es noch nichts Konkretes gibt. Yes bietet auch Hilfestellung im HIV Aids Bereich. Es gibt unter Anderem betreute Gaerten fuer diese Zielgruppe. Auch in diesem Kontext (Kompostverwendung, ausweiten auf Strassenkinder die Muell sammeln oder Zusammenarbeit mit Slow food, die sowhl in Kenia als auch in Uganda aktiv sind) gaebe es Projektmoeglichkeiten. Da bräuchte man mehr Zeit und Förderungen.

Wir gehen los, 3 bis 4 weitere Mitglieder von Yes sind als Anhang dabei was fuer mich ambivalent ist, denn ich will niemanden von seiner regulaeren Arbeit abhalten. Beim Muellabladeplatz gibt es tatsaechlich Aktivitaeten. Ein Mann sammelt Nichtverpackungs Plastikbestandteile um diese in Kenia zu verkaufen, andere Sammeln HDPE oder kleine Holzkohlenstuecke. 700 Schilling fuer Nicht Verpackungs Kunststoffe pro Kilo in Kenia, fuer HDPE Verpackungskunststoffe gibt es 200 Schilling (10 kenianische) und fuer Pet angeblich nur 100 Schilling pro kg allerdings bei einer Abgabemoeglichkeit auf der ugandischen Seite. Der Junge wuerde uns den Abnehmer zeigen, wir verzichten aber darauf, da er ziemlich weit weg zu sein scheint. Das Lokal hat mir nach einem erneuten Besuch die 100 Schiling pro 3 Flaschen PET bestaetigt, da gibt es offensichtlich unterschiedliche Preise. Offensichtlich ist auch, dass jeder eine bestimmte Muellfraktion sammelt und jeder seine eigenen Abnehmer zu haben scheint. Das erinnert an grosse indische Deponien nur ohne hierarchische Strukturen. Der Abnehmer ist wahrscheinlich ein Zwischenhaendler. Ein Junge kommt mit einem grossen Muellsack. Wir fragen fuer wen er das macht: fuer ein Retaurant und er bekommt Essen dafuer, kein Geld. Er hat auch nur den einen Abnehmer.
Ich Frage Yes Mitglieder ob es detailliertere Erhebungen ueber die fraktionenspezifischen Stoffstroeme die Preise und die Abnehmer gibt. Es gibt Ueberschneidungen mit dem TU Projeket bei dem vieles natuerlich genauer erhoben wurde, auch gibt es eine Muellanalyse. Einige Fragen, die wichtig waeren um vorhandene Strukturen effektiver zu gestalten wurden aber offensichtlich noch nicht bearbeitet. Wie schon erwaehnt ist es eine gute Moeglichkeit bestehende Strukturen aufzugreifen und diese effizienter umweltfreundlicher und vor allem menschenfreundlicher zu gestalten

Die Befragung ist mir in de relativ grossen Gruppe unangenehm und es geht weiter zu einer OekoSun Toilette, die aber noch nicht fertig gestellt ist. Es ist auch eine relativ teure Bauweise. Die Trennung der Fluessigen und festen Ausscheidung zu Verwertungszwecken muesste auch billiger machbar sein. In meinen Computerdateien habe ich da einiges gesammelt, was ich im Buero ohne Internet aber nur teilweise wieder finde.

Unterwegs kaufe ich Annanas fuer alle. Die werden in kleinen Saeckchen ausgegeben damit man sich die Finger nicht schmutzig macht. Ich Frage eine der Yes Begleiterinnen wie sie das Plastiksaeckchen entsorgt. Sie deutet auf den Boden. Ich mache mich wichtig und lehne das Plastiksackerl ab, woraufhin ich eine Frucht mit einem laengeren Stielteil bekomme. Ich kann essen ohne Plastiksackerl und ohne mich schmutzig zu machen. Ich habe auch gleich einen Nachahmer, ein kleines Erfolgserlebnis. Im Buero zeige ich einem Yes Mitarbeiter einige Praesentationen ueber die Wiener Abfallwirtschaft. Der Versuch Filme zu bekommen um am naechsten Tag, an dem ich nicht kommen kann, am Moviemaker etwas auszuprobieren scheitert auch deshalb, weil ich dringend in ein Internetkaffe muss und sich das nicht so schnell kopieren laesst. Es waere ohnehin schwierig geworden, da mein Programm auf dem kleinen Rechner bei groesseren Dateien nicht sehr stabil lauft und ich in diesem Bereich auch keine grosse Erfahrung habe.

Das mit dem Internet gestaltet sich nicht nur schwierig weil, dauernd der Strom ausfaellt, zwar oft nur kurz und es gibt Notstrom, aber das Internet faellt dann immer fuer eine langere Zeit aus. Ausserdem kann ich nicht mit meinem eigenen Computer arbeiten mit dem ich die Texte schreibe und die Photos sind auf verschiedene kleine Speicherkarten verteilt, da meine beiden Hauptspeichermoeglichkeiten diese Funktion nicht mehr erfuellen koennen. Mit anderen Worten, das ganze ist muehsam.

In den Internetpausen versuche ich bzw. Sarah stabilere Rechen zu finden. Es gibt keine. Auch Strassenkinder die mit dem Magnet Muell sammeln sehen wir nicht und bei der Abladestelle ist auch nichts los.

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