Ziel des Bloggs

Dokumentation EZA Aktivitäten von Sven Schoderböck u. Sarah Namirembe in Kampala, Busia, Kayunga u. Luwero mit folgenden Zielen:
Armutsbekämpfung, Waisenhaus, Schulen, Abfall, Siedlungswasserbau; motivieren mitzumachen oder selber etwas zu versuchen
Kontoinformation Spenden: Bank Austria: Konto Nr.50293147800 (IBAN: AT70 1200 0502 9314 7800, BIC: BKAUATWW) Bitte Namen des Spenders angeben! Spenden
die nach Projektende eintreffen werden für eine Fortsetzung gesammelt bzw. nach Uganda bevorzugt für Maßnahmen im Waisenhaus überwiesen.

07.03.12

Restmüllkompostierung

Einige Situationen die nachdenklich stimmen, man ist kurz ruhiger, beobachtet und es gibt keine schnellen dringenden Fragen, da es keine schnellen Antworten geben kann. Es ist alles ein Stueck von der Realitaet entfernt in der man trainiert ist schnelle Antworten zu finden. Die Strassenkinder, der Muellkompostund und wieder ein wenig, dass es schwierig ist keine NRO oder ein anderer Auftraggeber oder Arbeitsgeber oder Geldgeber sein zu koennen, in einem Umfeld wo man daran gewoent ist.

Ich kann niemandem ein Gehalt oder etwas aehnliches zahlen, weil auch ich Freiwilliger bin, dem niemand ein Gehalt zahlt und die Spenden die Projektkosten bei weitem nicht abdecken. Ich stelle diesen Sachverhalt noch einmal klar. Dann bestelle ich fuer meinen morgigen Vortrag 30 Chapati und 30 Aequivlente von unseren Krapfen, die unten (eigentlich oben da Busia viel hoeher als Wien liegt) billig und sehr gut sind, nur die Marmelade fehlt. Dann 4 Rechen kaufen, die mehr aushalten, als die beiden, die ich schon gekauft habe! Die gibt es nicht von der Stange, die werden extra zusammengeschweisst, darum hatte ich am Vortag auch keinen Erfolg. Es sind durch meinen Blog und vielleicht auch durch das eine oder andere Mail ein paar Spenden eingelangt, nicht sehr viel, aber ich freue mich sehr darueber und danke den Spendern.

Es geht mit 3 BodaBodas zur Abladestelle ausserhalb der Stadt. Von einer Deponie kann keine Rede sein. Es ist auch kein Berg aus Muell. Es ist eine Flaeche die ins Auge sticht, weil es mehr Plastiksaecke gibt, die auf dem Boden verteilt sind als sonst. Da sind auch LKW Haufen mit Muell, die der Wind noch nicht verteilt hat.

Ein Teil des Materials aus der Strassensammlung + aus dem Muellhaufen (Bringsystem) in der Stadt landet hier, der Rest auf einem Feld in der Nahe. Bis zu einem gewissen Grad kann man es steuern. Touren von Maerkten (die sind hier selten abstrakt und unnoetig wie bei uns (z.B.: Finanzmaerkte)) mit hohem biogenem Anteil kommen eher in die Landwirtschaft. Ein Landwirt ackert das Feld gerade um. Es sieht nicht viel anders aus als die vorher beschriebene Deponieflaeche. Der Landwirt hat fuer den Muell mit zugegeben hohem biogenen Anteil bezahlt. In der Theorie habe ich es schon gewusst, wie das funktioniert aber manchmal sollte man wirklich vor Ort sein, manchmal sollte man es auch sehen. Ich denke an den Beginn der Kompostierung in Wien. Eine getrennte Sammlung von Biomuell, eine getrennte Sammlung von Problemstoffen und trotzdem hat es zu hohe Schwermetallkonzentrationen im Kompost gegeben.

Der Muell wird auf der landwirtschaftlichen Flaeche verteilt, wo er schnell verrottet, schneller als bei uns, auch ohne aufwaendigem Kompostierungsprozess. Anschliessend wird der Boden mit einer Hacke umgegraben und verschiedene Muellfraktionen daraus aussortiert. Auf die Frage ob es auch Vergleichsflaechen gibt wo er keinen Muellkompost verwendet antwortet er zustimmend. Es gibt Vergleichsflaechen und die Ertraege sind dort viel geringer. Auf die Frage ob er dafuer etwas bezahlt, ein Lachen begleitet von einer zustimmenden Geste. Das stimmt nachdenklich. Sind unsere Qualitaetsansprueche ueberzogen, oder ist die ernuechternde Stimmung, die ein vermuelltes Feld hinterlaesst berechtigt, da auch eine wesentliche Beeintraechtigung der Qualitaet zu erwarten ist. Bei uns muesste, derjenige der dieses Gemenge in einem Feld abgeladen hat Schadenersatz bezahlen. Vielleicht ist ein Kompostwerk, das von der Weltbank gefoerdert werden koennte, doch eine vernuenftige Option, neben kleinen dezentralen Loesungen die man parallel fuehren sollte.

Im Hintergrund liegen Saecke mit aussortierten PET Flaschen, die in Kampala landen. Ein dritter moeglicher Stoffstrom fuer Plastikflaschen. Auch wird Glas und Keramik aussortiert. Ich merke an, dass dieses Gemisch auch mit hohem technischen Aufwand kaum getrennt werden kann, was fuer eine Verwertung aber notwendig waere. Die Fraktion wird weiterverwendet wie sie ist. Es werden damit Mauern die Armut von Reichtum trennen bespickt. So kann eine ungerechte Reichtumsverteilung im Land verteidigt werden. Ich merke ohne zu ueberlegen an, dass eine reine stoffliche Verwertung des Verpackungsglases besser waere.

Fortsetzung nachzutragen.....

 Morgen der Vortrag und dann eventuell nach Kayunga, da der Plastikflaschenbehaelter am Freitag endgueltig ans Wasser gehen soll. Die Befestigungen und Drains im Bereich des Auslasses sollen gemacht werden. Wahrscheinlich aber geht es zurueck nach Kampala wo noch kleinere Aufgaben beim Waisenhaus auf mich warten. Dann moechte ich mich genauer Informieren, wie das mit einem Grundkauf funktioniert und ich moechte ein Solarset kaufen und montieren. Damit werden die letzten eineinhalb Wochen schnell vergehen. Ich hoffe es fragt niemand, wie mein Urlaub war, wenn ich nach Hause komme. Ich hoffe, dass ich einiges von dem Schwung mit nach Hause mitnehmen
werde können um auch in der Abfallberatung in Wien mehr zu bewirken.

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